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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

„Tanith“ – gegen den Malestream

„Kritische“ materialistische Theorien zur Untersuchung von Gewalt und Trauma als Teil kapitalistischer Praxis gegenüber Frauen, Lesben, Trans- und LGTBQ-Personen: Materialistische Perspektiven, feministische Praxis und Empowerment

Im autonomen Tutorium wollen wir untersuchen, wie sexualisierte Gewalt und Traumata – insbesondere, wie sie von Frauen*, Lesben* und LGTBQ-Personen erfahren werden – mithilfe kritisch-materialistischer Theorien abgebildet werden können. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Gewalt ein immanenter Bestandteil patriarchal-kapitalistischer Herrschaftsverhältnisse ist und dass die Unterdrückung von Frauen* und queeren Subjekten zur Stabilisierung kapitalistischer Reproduktion beiträgt. Wir beziehen uns dabei auf Theorien von Silvia Federici, Regina Becker-Schmidt und Verónica Gago/Lucy Cavallero
Wir wollen erforschen, wie materialistische und feministische Ansätze verbunden werden können. Im Fokus steht die Frage, wie geschlechterspezifische Vulnerabilitäten und geschlechtertranszendierende Beeinträchtigungen zusammengedacht werden können – insbesondere im Kontext von (physischer) Gewalt und struktureller Diskriminierung.
Feministische Theorien rücken – im Gegensatz zur klassischen Kritischen Theorie – reale Verletzbarkeit als strukturelles Ergebnis patriarchaler, kapitalistischer Herrschaft in den Vordergrund.

Diskutieren werden wir Texte zu patriarchale Gewalt und kapitalistische Reproduktion (Federici), doppelte Vergesellschaftung (Becker-Schmidt) sowie feministische Kämpfe gegen Prekarisierung und Gewalt als immanente Form kapitalistischer Vergesellschaftung (Cavallero/Gago). Das Tutorium beleuchtet blinde Flecken der Kritischen Theorie, Mansplaining, Aggressionen und sexualisierte Gewalt in „linken“ akademischen Kontexten und versucht, feministische Positionen zu stärken.
Ein Tutorium für gemeinsame Analyse und Empowerment: kollektive Wissensproduktion, Selbsterfahrung und Symbole weiblicher* und queerer Stärke. „Tanith“ verweist auf eine archaische Figur, die Macht, Wut und Widerstand verkörpert – ein Gegenbild zu Anpassung, Akzeptanz und Genderblindness. Ziel ist es, Theorie und eigene Erfahrung zu verbinden und Kritische Theorie feministisch, intersektional und kritisch - materialistisch zusammen weiterzudenken.

Hybrides Seminar erster Termin 3 Vorlesungswoche abends es wird eine Signalgruppe geben. 
feministdesade [at] protonmail.com (feministdesade[at]protonmail[dot]com)
inklusionunifrankfurt [at] gmail.com (inklusionunifrankfurt[at]gmail[dot]com)