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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Spuren kritischen Denkens in Frankfurt und Frankreich: Von der Dialektik zur Dekonstruktion

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Was verbindet das in Frankfurt und in Frankreich geprägte kritische Denken und was trennt es voneinander? Die großen Linien, einerseits ausgehend von Hegel und Marx, andererseits von Nietzsche und Heidegger finden im 20. Jahrhundert nur selten – aber oft an entscheidenden Stellen - zueinander. Im Tutorium soll eine dieser Spuren aufgesucht werden. Jacques Derrida erhält im Jahr 2001 den Theodor-W.-Adorno-Preis und sagte in seiner Preisrede, dass Adorno „dem Rechnung getragen [hat], was am singulären Ereignis vom Begriff, von der Dialektik nicht begriffen werden kann; und er hat alles darangesetzt, der Verantwortung gerecht zu werden“. Dieses gemeinsame Programm soll aufgespürt werden und sich dabei den sozialontologischen Implikationen des Derridaschen Denkens der Dekonstruktion und der différance, sowie dem Adornoschen Denken der Negativen Dialektik und Nichtidentität angenähert werden. Dabei wird herausgearbeitet, wie sich die Soziologie in ein Denken hineinbegeben kann, das dem einzelnen Phänomen in seiner Widerständigkeit und seinem Entzug gerecht werden kann, ohne in einen Positivismus des Allgemeinen zu verfallen. Das Tutorium versucht Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider

Traditionslinien herauszuarbeiten und sie für eine kritische Analyse der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts fruchtbar zu machen. Hierzu soll im Zusammenhang mit den Ursprüngen beider Denker (Hegelsche Dialektik, Saussurscher Strukturalismus und Husserlsche Phänomenologie) sich im gemeinsamen Nachdenken, Lesen und Interpretieren der Inhalt erschlossen werden. Alle Interessierten sind willkommen!



Donnerstags 18.15 Uhr PEG 1.G 107

Kontakt: Tobias Bauer - tobias.bauer [at] stud.uni-frankfurt.de (tobias.bauer(at)stud.uni-frankfurt.de)