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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Kritische Theorie der Psyche Freudianische Gesellschaftskritik

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Achtung Terminänderung (siehe unten)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfiel die marxistische Theoriebildung in eine Krise. Im Westen blieb die erwartete kommunistische Revolution aus bzw. wurde gewalttätig niedergeschlagen und die unerwartete bolschewistische Revolution bildete früh ein Regime mit autoriären Zügen aus. Um diese Phänomene verstehen zu können begann das Institut für Sozialforschung unter Max Horkheimer in den 1930er Jahren die Ursachen dieser Entwicklung zu untersuchen. Hierfür bedurfte es nach Horkheimers Ansicht einer Ergänzung der marxschen Kapitalismuskritik mit der freudianischen Psychoanalyse. Die Untersuchung der psychischen Verarbeitung gesellschaftlicher Phänomene ist ein zentraler Schlüssel zum Gesellschaftsverständnis der Kritischen Theorie. Auch heute muss die psychische Verarbeitung der Gesellschaft durch die Individuen berücksichtigt werden, wenn man sich die Frage stellt, warum Menschen sich eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen können, trotz der nahenden Klimakrise.

Die Psychoanalyse wird ungeachtet ihrer zentralen Funktion in der Kritischen Theorie und darauf aufbauender Forschungen an der Goethe-Universität kaum gelehrt und aus dem aka- demischen Betrieb verdrängt. Im Autonomen Tutorium soll dieser Verdrängung entgegen ge- wirkt werden, indem die Erkenntnispotenziale der Psychoanalyse in drei Blöcken diskutiert werden. Hierfür werden wir uns 1.) mit Freud und dessen Theorie der Psyche und Gesellschaft auseinandersetzen, 2.) die zentralen Kritiken und produktiven Anschlüsse an Freud in der ersten Generation der Kritischen Theorie nachvollziehen um 3.) aktuelle Gesellschaftsanalysen und das Erkenntnispotenzial psychoanalytischer Untersuchungen heute zu reflektieren.



Kontakt: Marc Blüml (marc.blueml [at] stud.uni-frankfurt.de (marc[dot]blueml[at]stud[dot]uni-frankfurt[dot]de))

Termin: Montag 18-20 Uhr, SH 2.105 (Seminarhaus)