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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Die Antisemitismusanalyse Horkheimers und Adornos

Bereich

Über 75 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Herr-

schaft in Deutschland ist der Antisemitismus so verbreitet wie

eh und je: so stimmen rund 30% der Deutschen zumindest teil-

weise der Aussage zu, der Einfluss der Jüdinnen und Juden sei

noch immer zu groß (Decker et al. 2022: 42). Angesichts sol-

cher Zahlen ruft die offizielle Politik immer wieder dazu auf,

dem Antisemitismus „entschieden entgegenzutreten“. Das ist

jedoch leichter gesagt als getan, weil sich der Antisemitismus

eben nicht von Argumenten beeindrucken lässt. Leute, die so

sprechen, offenbaren neben grundsätzlich guten Absichten also

vor allem eins: dass sie den Antisemitismus nicht verstanden ha-

ben. Ziel müsste darum zunächst einmal sein, den Antisemitis-

mus zu begreifen.

Die Leitfrage unseres Tutoriums lautet daher: Welche Ursprünge

und Funktionen hat der Antisemitismus? Antworten darauf su-

chen wir in Texten von Max Horkheimer und Theodor W. Ador-

no. Zumindest Horkheimer scheint seine ursprüngliche Antise-

mitismusanalyse aber aktualisiert zu haben. Unsere zweite Frage

lautet daher: Wie hat sich die Antisemitismusanalyse Horkhei-

mers und Adornos im Lauf der Zeit entwickelt? Geplant sind

darum drei Schritte: zunächst lesen wir eine Frühschrift Hork-

heimers, „Die Juden und Europa“, anschließend beschäftigen

wir uns intensiv mit den gemeinsam von Horkheimer und Ador-

no verfassten „Elementen des Antisemitismus“, und zum

Schluss lesen wir eine Spätschrift Adornos, „Zur Bekämpfung

des Antisemitismus heute“.

Herzlich eingeladen sind sowohl Studierende ohne Vorkenntnis-

se in der Kritischen Theorie, als auch Studierende, die sich trotz

ihrer Vorkenntnisse noch einmal intensiv mit der Antisemitis-

musanalyse Horkheimers und Adornos beschäftigen wollen.

Kontakt: Parisad Mousaviani & László Boroffka (laszloboroffka [at] t-online.de (laszloboroffka[at]t-online[dot]de))

Termin: 18.10.2023, 18 Uhr, Raum folgt

In der ersten Sitzung Klärung der weiteren Termine.