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KOZ Innenraum

KEW Winter 2023/24: 12.10.-17.11.2023

Mit den Kritischen Einführungswochen wollen wir einen Freiraum schaffen und kritische Auseinandersetzungen neben den regulären Einführungen in das Studium anbieten. An unserer Universität mangelt es an gesellschaftskritischen Veranstaltungen und Themen wie Psychoanalyse und Kritische Theorie fallen oft ganz aus dem Blick; das wollen wir ändern und bieten ein Alternativprogramm an. Unser diesjähriges Motto „Druck aufbauen - Uni für alle“ wurde inspiriert von den Ereignissen der letzten Monate. Die Universität hat studentische Proteste verhindert, indem sie Secus eingesetzt hat und die Polizei gerufen hat. Gegen die Studierende, die an der Besetzung der Dondorf-Druckerei beteiligt waren, hat sie sogar Strafanzeige erstattet.

Die Veranstaltungen sollen gerade Erstis einen Einstieg ermöglichen, können aber natürlich auch für alle anderen spannend sein. Zu gleich sollen die Kritischen Einführungswochen die Möglichkeit bieten, Menschen und das linke Frankfurt kennenzulernen.

12.10.: Workshop »Traditionelle und kritische Theorie«

Referent*in tba

12.10.2023, 18 Uhr c.t., Nebengebäude IG-Farben-Haus, Raum NG 2.731

Textgrundlage: »Traditionelle und kritische Theorie« [1937], in: Gesammelte Schriften, Bd. 4, S. 162-216.

12.10.: Workshop: Faschismus und seine demokratischen Grundlagen

mit den Gruppen gegen Kapital und Nation

12.10.2023, 18:15 Uhr, Nebengebäude IG-Farben-Haus, Raum NG 701

Gegen Faschismus sind (fast) alle, von der linken Szene bis zur CDU. Sie sind sich auch einig darin, dass Faschismus und Demokratie unvereinbare Gegensätze seien. Trotzdem fragt sich (fast) niemand, wieso nach über 70 Jahren Demokratie in Deutschland der „rechte Sumpf“ immer noch nicht ausgetrocknet ist, der dann Blüten wie den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) hervorbringt. Die AfD fährt verlässlich Wahlergebnisse zwischen zehn und zwanzig Prozent ein. Aber die AfD gibt es erst seit 2013 und ihre Wählerschaft lebte auch schon vorher in Deutschland und hat überwiegend demokratische Parteien gewählt, bevor die AfD sich als Alternative anbot.

Alle demokratischen Parteien sind sich einig, dass man „Brandmauern“ gegen die AfD errichten müsse. Trotzdem werben auch ihre Vertreter*innen ganz unverhohlen um deren Wähler*innen, indem sie sich als die besseren Sachwalter*innen von deutscher Identität, Innerer Sicherheit und Migrationspolitik darstellen. Oft mit Positionen und Formulierungen, die von AfD-Verlautbarungen nur noch schwer zu unterscheiden sind. Anscheinend haben demokratische Politiker*innen, obwohl sie die Unvereinbarkeit von Demokratie und rechtsextremen Positionen betonen, sehr viel Verständnis für Wähler*innen, die bei einer faschistischen Versuchung ihr Kreuz auch mal an der falschen Stelle auf dem Wahlzettel machen.

Unsere These: Der Faschismus ist nicht das absolute und unvereinbare Gegenteil von Einstellungen, die hierzulande als demokratisch gelten. Das andauernde Überleben faschistischer Einstellungen hat seinen Grund nicht im Fortleben faschistischer Strukturen gegen die Demokratie. Sondern der Faschismus ist eine Radikalisierung von Haltungen und Positionen, die in der ganz normalen demokratischen Politik zu finden sind. Darüber – und die Folgerungen aus dieser Feststellung – wollen wir mit Euch diskutieren.

12.10.: Vortrag: Das politische Subjekt des Antisemitismus

eine Veranstaltung des OAT Frankfurt im Rahmen der Reihe »Vorträge, Filme, Revolution«

12.10.2023, 19:30 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Warum erscheint Antisemitismus oft in Gestalt eines vermeintlich politischen Protestes?

Offensichtlich unterscheiden sich organisierte Neo-Nazis oder selbsternannte "Querdenker" von Aktivist:innen des indonesischen Künstlerkollektivs Ruangrupa. Dennoch, erscheinen Jüd:innen und Juden (oder jene die man dafür hält) in den Äußerungen dieser Gruppen gleichermaßen, als Repräsentanten von illegitimer Macht und außerordentlicher Bösartigkeit.

Oft wird diese Haltung als eine Art Massenwahn beschrieben: Die Einzelnen lösten sich in einer Gruppe auf, gebe ihre Selbstverantwortung sowie die Fähigkeit emotionalen und rationalen Verstehens ab. Aber genügt es, Antisemit:innen zu pathologisieren, dass heißt, sie lediglich als krank oder "beschädigt" zu begreifen? Erlebt man sich im Zuge solchen Protests und Pogromstimmung nicht zweifelhafter Weise auch als politisch handlungsfähig? Erzeugt Antisemitismus ein politisches Subjekt? Davon handelt dieser Vortrag.

12.10.: Film: Punk in Frankfurt

Donnerstag, 12.10.2023, 19:30 Uhr, AU (In der Au 14-16)

Eine Dokumentation über die Frankfurter Punkszene

Der 42 minütige Film, der im Rahmen der Reihe Stadtteilhistoriker der Polytechnischen Gesellschaft e.V. produziert wurde, setzt sich mit der Geschichte der Punkszene in Ffm auseinander. Neben viel Musik, Bildern und Filmausschnitten aus den 80ern erzählen Frankfurter Punks von früher und heute über die laute und bewegte Geschichte der Szene in Ffm. Einlass: 19:00, Filmbeginn: 21:00

12.10.: Alternative Ersti-Party

12.10.2023, ab 20 Uhr, Random White House

13.10.: Queertastic

House & Pop for Queers & Friends

13.10.2023, 22 Uhr, Café KoZ (Eintritt 5€)

16.10.: Vortrag: Der jüdische Widerstand im Mordlager Sobibor

Vortrag & Diskussion mit Andreas Kahrs, organisiert von der Initiative Studierender am IG-Farben-Campus

16.10.2023, 18:30 Uhr, Seminarhaus am IG-Farben-Campus, Raum SH 3.104

Am 14. Oktober 1943 wagten jüdische Gefangene im deutschen Mordlager Sobibor das eigentlich Unmögliche. Sie organisierten einen Aufstand, überwältigen ihre Peiniger und Bewacher und verhalfen 300 Jüdinnen und Juden zur Flucht vor dem sicheren Tod. Das Morden in Sobibor wurde im Anschluss eingestellt, das Lager von den Deutschen geschlossen. Dieser außergewöhnliche Akt des jüdischen Widerstands ist auch 80 Jahre nach den Ereignissen noch vielen Menschen unbekannt. Der Vortrag beleuchtet anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstands in Sobibor das Leben der Jüdinnen und Juden im Lager anhand von Aussagen und Erinnerungsberichten. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Entstehung des Widerstands im Lager und dem Tag der Revolte.

16.10.: Vortrag: Chiapas am Rande des Bürgerkriegs

mit Patricia Domínguez und Lázaro Sánchez

16.10.2023, 19 Uhr, Café KoZ

Autonomieprojekte indigener Gemeinden in Chiapas sind heute bedroht, wie seit dem Aufstand der Zapatistas von 1994 nicht mehr. Militarisierung, fragwürdige Regierungsprogramme und organisiertes Verbrechen führen Chiapas, im mexikanischen Südosten gelegen, fast zum Bürgerkrieg. Die Menschenrechtslage ist, auch unter der aktuellen Regierung, katastrophal.

Mit Patricia Domínguez und Lázaro Sánchez vom Menschenrechtszentrum Frayba sprechen wir darüber, welche Strategien für die Verteidigung von Menschenrechten und autonomen demokratischen Projekten sie mit den Gemeinden gemeinsam entwickeln und welche Rolle internationale Solidarität hier spielen kann.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Partner Südmexikos, der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko und CAREA e.V.

17.10.: Vortrag: Einführung in die Wert-Abspaltungskritik

mit Roswitha Scholz

17.10.2023, 18 Uhr, Studierendenhaus Bockenheim, Festsaal

 

18.10.: Kritischer Campusrundgang auf dem IG-Farben-Campus

organisiert von der Initiative Studierender am IG Farben Campus

18.10.2023, 14 Uhr, Treffpunkt vor dem Haupteingang des IG-Farben-Hauses (Norbert-Wollheim-Platz 1)

Der Rundgang widmet sich der Geschichte und Architektur des angeblich "schönsten Campus Deutschlands", der Geschichte der Interessen-Gemeinschaft Farbenindustrie AG und ihres Konzentrationslagers Auschwitz III Monowitz, genauer, der Rolle der IG-Farben im Nationalsozialismus, ihrer Beteiligung an Krieg, Zwangsarbeit und antisemitischem Massenmord, und außerdem der Geschichte der Goethe-Universität und ihres Umgangs mit der eigenen nationalsozialistischen Vergangenheit.

18.10.: Stimmen des Krieges. Interviews mit Zeug*innen aus dem Ukraine-Krieg

mit Irina Scherbakowa, in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut und Memorial Deutschland

18.10.2023, 16 Uhr, Studierendenhaus Bockenheim, Festsaal

Im Projekt »Voices of War« werden seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine Betroffene darüber befragt, wie sich ihr Leben, ihr Arbeiten und ihr Alltag verändert haben. Sie bezeugen zahlreiche Kriegsverbrechen. Das Bündnis der Kharkiv Human Rights Group um Ewgenij Zacharow mit Memorial Deutschland, Italien, Polen und anderen Ländern ermöglichte die Dokumentation und Untertitelung dieser Berichte in sieben Sprachen. Die deutsche Fassung ist abrufbar unter www.memorial.de. Die Menschenrechtlerin und Historikerin Irina Scherbakowa führt in das Projekt ein.

18.10.: Kritisch-ökologische Führung über den IG-Farben-Campus

organisiert von der Hochschulgewerkschaft unter_bau

18.10.2023, 16:30 Uhr, Treffpunkt vor der Mensa Anbau Casino

18.10.: Lesung: Von Privilegiencheckern und kritischen Man-Babies

mit Kim Posster

18.10.2023, 18 Uhr, Random White House

18.10.: Workshop: Kritik der Konsumkritik

mit den Gruppen gegen Kapital und Nation

18.10.2023, 18:15 Uhr, Nebengebäude IG-Farben-Haus, Raum NG 731

Es ist kein Geheimnis, dass die Art und Weise wie Dinge im Kapitalismus produziert werden für Mensch, Tier und Umwelt ziemlich schädlich sind. Für Kritiker*innen des Konsums liegt die Lösung nah: Sie selbst und möglichst alle anderen sollen ethisch korrekt konsumieren. Also ökologisch, vegan, fair, regional, saisonal und mit möglichst wenig Plastik einkaufen.

Dabei sehen wir ein Problem: Veränderter Konsum führt nicht zur Abschaffung der ganzen Missstände, diese haben ihren Grund woanders. Warum die Konsumkritik also nicht nur falsch, sondern auch schädlich für eine vernünftige Kritik an der herrschenden Produktionsweise ist, soll in diesem Workshop diskutiert werden.

18.10.: Filmabend im Literaturcafé Anna Blume

18.10.2023, ab 19 Uhr, Literaturcafé Anna Blume (IG-Farben-Haus Raum IG 0.156)

18.10.: Buchvorstellung: »Zwei Sekunden brennende Luft«

mit der Autorin Diaty Diallo und den Übersetzerinnen Lena Müller & Nouria Behloul. Organisiert vom Offenen Haus der Kulturen in Kooperation mit dem AStA der Goethe-Uni und dem Verlag Assoziation A

18.10.2023, 19 Uhr, Café KoZ

Eine Banlieue von Paris. Hochhäuser, eine Betonplatte. Astor, seine Freunde Chérif, Issa, Demba, Nil und die anderen verbringen hier den größten Teil ihrer Zeit. Sie kennen sich schon ewig, teilen alles miteinander, von kleinen Abenteuern über große Grillpartys bis hin zu den täglichen Schikanen der Polizei, die sie misstrauisch beäugt, kontrolliert, festnimmt und immer wieder massiv angreift.

Ein Tag im Juli, die Luft steht vor Hitze. Am Abend hängen die einen noch auf der Betonplatte ab, während die anderen schon feiern. Ein klassischer Sommerabend, bevor plötzlich die Luft vernebelt wird, die Geräusche verschwimmen, Augen brennen und Tränen fließen. Ein wahres Chaos. Es kommt, wie es kommen musste: Festnahmen, Polizeigewahrsam. Und Samy, einer von ihnen, wird von der Polizei erschossen. Ein Tropfen, ein Ozean – zu viel.

18.10.: Buchvorstellung »Bella Ciao – Auf den Spuren eines Partisanenliedes«

mit Andreas Löhrer, organisiert von der Gruppe P.A.C.K. und dem Verlag Edition AV im Rahmen der Gegenbuchmasse

18.10.2023, 20 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

»Bella ciao« ist ein weltweit bekanntes Lied. In Italien wird es jedes Jahr zum 25. April gesungen, dem Jahrestag der Befreiung von der Besatzung durch die Wehrmacht und von der faschistischen Herrschaft unter Mussolini.

Yves Montand und Milva sangen es, die chilenische Gruppe Quilapayun und der Chor der Roten Armee, Hannes Wader und Zupfgeigenhansel.

Gesungen wurde es in den letzten Jahren in Istanbul bei den Demonstrationen um den Gezi-Park, ebenso in der syrisch-kurdischen Stadt Kobanê, wo kurdische Milizen, darunter viele Frauen, die Terroristen des IS zurückgedrängt hatten. Es wurde gesungen bei Demonstrationen in arabischen Ländern und von den Aktivistinnen der »grünen Revolution« im Iran.

In dem Buch, das Andreas Löhrer vorstellen wird, geht es um die Ursprünge dieses Liedes: Wie kam es zum Partisanenlied? Ist es überhaupt ein echtes Partisanenlied oder wurde es erst in der Nachkriegszeit geschrieben? Gibt es Vorläufer? Wie hat sich »Bella ciao« verbreitet, in Italien und darüber hinaus? Auch die Verbreitung in Deutschland, in den damaligen beiden Staaten, der BRD und der DDR, soll hier untersucht werden. Es geht dafür zurück in die Folk- und Liedermacherszene der 1960er Jahre und zu den Festivals des Politischen Liedes in Berlin. Welche gesellschaftliche Bedeutung hatte und hat das Lied? Wer singt es und in welchen Zusammenhängen? Wie erklärt sich der große Erfolg? Warum wird es in aller Welt und in den unterschiedlichsten Sprachen gesungen?

Ein kleines Stück italienischer Kulturgeschichte zum 80. Jahrestag des Beginns der Resistenza im September 1943.

19.10.: AVV-Release

Donnerstag, 19.10.2023, ab 17 Uhr, Random White House

Vorstellung des diesjährigen Alternativen Vorlesungsverzeichnisses (AVV) sowie einiger ausgewählter Autonomer Tutorien! Dazu gibt es Sekt und alkoholfreie Getränke.

19.10.: Vortrag: Geschichte der Psychoanalyse in Frankfurt

mit Vera King, Silke Pless und Ehrhard Mohr

19.10.2023, 18:30 Uhr, PEG-Gebäude am IG-Farben-Campus, Raum PEG 1.G 192

19.10.: Vortrag: Konformistische Rebellen des kapitalistischen Patriarchats

Zur materialistischen Kritik an Männlichkeit und Männern, mit Kim Posster. Organisiert vom OAT Frankfurt & Antifaschistischem Kollektiv 069.

19.10.2023, 19:30 Uhr, Café Kurzschlusz (Kleiststr. 5)

Das Verhältnis von Männlichkeit, Männern und Feminismus wird so intensiv diskutiert wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Konzepte wie "Profeminismus" und die Geschichte der antisexistischen Männerbewegung werden wiederentdeckt und sollen neu belebt werden. Besonders das Schlagwort 'kritische Männlichkeit' versammelt neue Ansätze und Gruppen, die das Verhältnis von Männlichkeit und feministischer Kritik bestimmten und praktisch angehen wollen. Was eigentlich Grund zur Hoffnung geben sollte, stellt sich bei genauerem Hinsehen aber oft als bloße Fortsetzung der Katastrophe heraus.

Denn die neu entflammte Debatte und Praxis zur Kritik an Männlichkeit wird von popfeministischer Lebensberatung, dem innerlichen Moralismus des Privilegiencheckens und dem verzweifelten Versuch dominiert, cis Männern feministische Kritik irgendwie schmackhaft zu machen. Vor allem das, was unter dem Label 'kritische Männlichkeit' geschieht, ist nicht viel mehr als ein hoch individualisiertes Programm zur Resouveränisierung verunsicherter (cis) Männer. Feministische Kritik wird sach dafür im schlechtestmöglichen Sinne einverleibt, damit ihre Konsequenzen weiter ausgesessen und unterlaufen werden können - nur diesmal mit dem 'korrekten' Vokabular und einer profeministischen Pseudopraxis.

19.10.: Buchvorstellung »Worum es geht. Autismus, Trauma und Gewalt«

mit Hannah C. Rosenblatt. Organisiert von Queer Enough, P.A.C.K. & edition assemblage im Rahmen der Gegenbuchmasse.

19.10.2023, 20 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Sie bloggen, veröffentlichen Podcasts und stehen für sich selbst

Hannah C. Rosenblatt teilen seit Jahren ihre Einsichten und Auseinandersetzungen mit Trauma und Gewalt, Autismus und Inklusion. Im März erschien ihr zweites Buch »Worum es geht – Autismus, Trauma und Gewalt« bei der edition assemblage. Darin formulieren sie gewohnt dicht und präzise die großen gesellschaftlichen Kontexte, in denen das kleine individuelle Verletzt- und Heilwerden passieren soll, in all ihren Widersprüchen und Herausforderungen. Entlang der eigenen Geschichte vermitteln sie, dass es mit »Trauma überwinden« und »Behinderung akzeptieren« nicht getan ist, wenn es um das gute Leben für alle geht.

19.10.: Buchvorstellung »Spezialoperation und Frieden«

Die russische Linke gegen den Krieg. Mit Ewgeniy Kasakow. Organisiert von P.A.C.K. & Unrast Verlag im Rahmen der Gegenbuchmasse.

19.10.2023, 20 Uhr, AU (In der Au 14-16)

Seit Beginn der ›Militärischen Spezialoperation‹ der russischen Streitkräfte in der Ukraine nahmen Tausende Menschen in Russland an Antikriegsprotesten teil. Allein in den ersten Wochen wurden 13.800 Menschen festgenommen. Es folgten Kommunikations-Sperren, Eintragungen in ›Extremistenregister‹ sowie zahlreiche weitere Repressionen. Die Linke Russlands ist seit 2014 in ihrer Haltung zur Ukraine tief gespalten. Während die Führung der Kommunistischen Partei (KPRF) Putins Kurs unterstützt, schlossen sich viele linke Gruppen und Aktivist*innen der Protestbewegung an.

Spezialoperation und Frieden versucht, die gesamte Bandbreite der Positionen der russischen Linken zum Krieg, zur russischen Invasionspolitik, dem NATO-Engagement, der humanitären Krise sowie den Themen Flucht und Sanktionen abzubilden. Das Spektrum reicht dabei von oppositionellen KPRF-Mitgliedern, Sozialdemokratie und Linkssozialismus, über kleinere stalinistische und trotzkistische Parteien, Anarchist*innen, Gewerkschaftsaktivist*innen und Feministinnen bis hin zu Hochschuldozent*innen und Autor*innen der Diaspora. Das Buch enthält Originaldokumente und Interviews, die durch einführende und analysierende Texte des Herausgebers gerahmt werden, die den gesamtgesellschaftlichen Kontext herstellen und die Situation der linken Kräfte in Putins Russland insgesamt fokussieren.

20.10.: Vortrag: Das System der Geschlechter-Apartheid und die feministische Revolution im Iran

mit Ulrike Becker

20.10.2023, 16 Uhr, Hörsaalzentrum am IG-Farben-Campus, HZ 10

20.10.: Film »Sieben Winter in Teheran«

mit Steffi Niederzoll und Shole Pakravan. In Kooperation mit dem Internationalistischen Block.

20.10.2023, 18:30 Uhr, Studierendenhaus Bockenheim, Festsaal

 

20.10.: Buchvorstellung »Kontext Vietnam«

Historische Feinanalysen und politische Perspektiven. Mit Günter Giesenfeld. Organisiert von der Freundschaftsgesellschaft Vietnam, DFG-VK Frankfurt, DFG-VK Bildungswerk Hessen & Argument Verlag

20.10.2023, 19:30 Uhr, DFG-VK (Wittelsbacherallee 27)

Seit 50 Jahren begleitet Günter Giesenfeld publizistisch die Entwicklung Vietnams. Sein Schreiben ist geleitet von großer Neugier auf die Menschen und starkem Interesse an der historischen Rolle Indochinas in der Geschichte der neueren Zeit. Kein hiesiger Autor hat Geschichte und Gegenwart Vietnams so im Blick. Wie sieht es heute aus?

Je weiter der Vietnamkrieg durch den zeitlichen Abstand aus dem Blickfeld rückt, desto zahlreicher werden zum Teil spektakuläre Versuche, ihn im Nachhinein umzudeuten und im Sinne aktueller Interessen zu »entschärfen«.

Gegen solche Uminterpretation und Beschönigung gibt es für Giesenfeld nur ein Mittel: den genauen Blick auf die Fakten in Form historischer Feinanalysen. Neben geschichtlichen Aufarbeitungen bietet der Band Literaturreflexion, eine Film­analyse und Porträts herausragender vietnamesischer Schriftsteller.

20.10.: Buchvorstellung »Was uns empowert«

Geschichten von FLINTA of Color. Lesung mit Mia Hoàng Dung Vũ, Meieli Borowsky-Islam & Tú Qùynh Nhu Nguyễn. Organisiert von P.A.C.K. & Unrast Verlag

20.10.2023, 20 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Empowerment erlebt jede Person anders und »So divers, wie wir sind, so divers dürfen auch die Texte sein«. Mit diesem Leitspruch möchten die vier Herausgeber*innen Ellen Wagner, Mia Hoàng Dung Vũ, Meieli Borowsky-Islam und Elizabeth zusammen mit 29 Autor*innen andere FLINTA of Color ermutigen. Sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen, in kreativer Weise die eigene Stimme zu nutzen und sich selbst zu ermächtigen. In Essays, Gedichten, Kurzgeschichten, Erfahrungsberichten, Erinnerungen – und einigen literarischen Formen mehr – befassen sich die Autor*innen mit der eigenen Identität, erzählen vom sich Zurechtfinden in einer weißen, heteronormativen Gesellschaft und dem Verfolgen von Träumen und Wünschen – trotz oder gerade wegen der Widrigkeiten, die ihnen tagtäglich widerfahren.

21.10.: Buchvorstellung »ARBEITET NIE! Die Erfindung eines anderen Lebens«

Chronik eines Verlags, mit mit Hanna Mittelstädt. Organisiert von P.A.C.K. & Edition Nautilus

21.10.2023, 19 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Über ihr politisches Engagement sind Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires Anfang der 1970er Jahre eher zufällig in die Verlegerei eingestiegen. Denn eigentlich sollte die Revolution gemacht werden und nicht Lektorat, Vertrieb oder PR! So hat die von ihnen gegründete Edition Nautilus immer im Spannungsfeld zwischen politischem Wollen und den Zwängen der Realität gearbeitet.

Zehn Jahre nach Lutz Schulenburgs plötzlichem Tod 2013 blickt Hanna Mittelstädt zurück auf die ersten vierzig Jahre Nautilus. Entlang zahlreicher Dokumente und Fundstücke aus der Verlagskorrespondenz erzählt sie eine so persönliche wie kollektive Geschichte. Inspiriert vom Pariser Mai 68 ging es stets um den Reichtum an Lust, Wissen und Autonomie, um die Loslösung von herkömmlichen Vorstellungen der »politischen Arbeit«, der »politischen Literatur«. Es ist die Geschichte der Erfindung eines anderen Lebens.

21.10.: Buchvorstellung »Das Ende des Romantikdiktats«

Warum wir Nähe, Beziehungen und Liebe neu denken sollten. Mit Andrea Newerla. Organisiert von Faites votre jeu! & Kösel Verlag

21.10.2023, 19 Uhr, Ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld (Klapperfeldstr. 5)

Revolutionieren wir die Welt der Liebe!

Unsere Beziehungen funktionieren häufig nicht mehr: Die Zahl der Single-Haushalte steigt, die Kleinfamilie zerfällt und während uns Hollywood den Glanz der ganz großen Liebe ins Wohnzimmer strahlt, suchen wir mit Dating-Apps, polyamoren oder offenen Beziehungen den neuen Goldstandard für Nähe und Verbindlichkeit. Doch liegt darin wirklich die Erfüllung unserer intimsten Sehnsüchte? Steckt dahinter nicht ein Prinzip, das sich in Zeiten des ökonomisierten Dating-Marktes selbst überholt hat?

Soziologin Andrea Newerla blickt hinter die Glücksversprechen unserer Zeit, zeigt, was wir eigentlich suchen und warum unsere Beziehungskonzepte nicht wirklich so alternativlos sind, wie sie uns immer scheinen.

21.10.: Buchvorstellung »Beton – Massenkonstruktionswaffe des Kapitalismus«

mit Anselm Jappe. Organisiert von P.A.C.K. & Mandelbaum Verlag

21.10.2023, 21 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Beton verkörpert die kapitalistische Logik und stellt die konkrete Seite der Warenabstraktion dar. Wie diese löscht er alle Unterschiede aus. Als in astronomischen Mengen hergestelltes Industrieprodukt hat Beton die ganze Welt erobert, trotz seiner verheerenden Folgen für Umwelt und Gesundheit. Er hat die traditionellen Bauweisen verdrängt und alle Orte einander gleichgemacht. Monotonie des Materials, Monotonie der damit seriell, nach wenigen Modellen erstellten Bauten und geplante Obsoleszenz unterscheiden ihn von allen anderen Baumaterialien. Beton verwandelt Gebäude in Waren und trägt so zu einer Welt bei, in der wir nicht mehr zu Hause sind.

Anselm Jappe zeichnet die Geschichte des Betons nach, insbesondere die Propaganda seiner zahlreichen – allen Ideologien angehörigen – Befürworter und die Skepsis seiner wenigen Gegner; die Katastrophen, die er auf vielen Ebenen anrichtet. Schließlich soll auch gezeigt werden, was dieses Material mit der Wertlogik und der abstrakten Arbeit zu tun hat. Diese mit zahlreichen Beispielen angereicherte, unerbittliche Kritik des Betons ist gleichzeitig eine Kritik der modernen Architektur und des zeitgenössischen Urbanismus.

21.10: AStA-Semesterparty

21.10.2023, ab 22 Uhr, Café KoZ

23.10.: Kulturcampus, was geht? Kritischer Campusspaziergang

organisiert vom Offenen Haus der Kulturen und dem AStA-Wohnraumreferat

23.10.2023, 16:30 Uhr, Treffpunkt vor dem Café KoZ

Der alte Uni-Campus Bockenheim soll in den kommenden Jahren zum Kulturcampus werden. Dieses große städtebauliche Projekt hängt mit einer ganzen Reihe von urbanen Kämpfen zusammen: die Zukunft des Studierendenhauses als selbstorganisiertes Offenes Haus der Kulturen, die solidarische ada_kantine, die vom ABriss bedrohte Dondorf-Druckerei, der ökologische Erhalt des Juridicums, die Frage nach studentischem Wohnraum. Und dann gibt es noch tausende von Quadratmetern Leerstand, die aktuell von der Uni zugemauert sind – aus denen Raum für Initiativen, Nachbarschaft und alternative Kultur werden könnte.

Der Campusrundgang zeigt den aktuellen Stand der Auseinandersetzung, stellt einige der Initiativen vor und zeigt, was ihr tun könnt, um Teil des in den nächsten Jahren wahrscheinlich spannendsten Ortes Frankfurts zu werden.

23.10.: Vortrag: Einführung in die Kapitalismuskritik

23.10.2023, 18 Uhr, Café KoZ

24.10.: Organisierte Halbbildung. Studieren an der neoliberalen Uni

organisiert vom Kollektiv »Organisierte Halbbildung«

24.10.2023, 18 Uhr, PEG-Gebäude auf dem IG-Farben-Campus, Raum PEG 1.G195

Unserem Vortrag liegt die Diagnose zugrunde, dass das aktuelle Universitätssystem lediglich „Organisierte Halbbildung“ produziert – eine entfremdete Form der Bildung, die auf zweckrationale Kalküle ausgerichtet ist und nach marktkonformen Logiken operiert. Wir widmen uns den Fragen, woher dieses Bildungsverständnis kommt und wie es im Zuge der Bologna-Reform seit 1999 institutionell an den deutschen Hochschulen verankert wurde. Daran anschließend wollen wir uns den Auswirkungen dieser Entwicklung auf das Studium widmen und mit Euch gemeinsam diskutieren, wo sich an der Uni Möglichkeiten der Kritik und des Widerstands finden lassen.

24.10.: Vortrag: Geburtenregulierung und Familien-planung in der Vormoderne

Zur Kulturgeschichte des Schwangerschaftsabbruchs, mit Eva Labouvie

24.10.2023, 18:30 Uhr, Hörsaalzentrum am IG-Farben-Campus, HZ 10

24.10.: Buchvorstellung »Vom Arbeiten im zum Arbeiten am System«

mit Lisa Peil, organisiert von der Feministischen Bibliothek Frankfurt am Main

24.10.2023, 19 Uhr, Studierendenhaus Bockenheim, Foyer der Feministischen Bibliothek

Lisa Peil hält in ihren Bildern und Texten Situationen fest, welche sich mit alltäglichen Irritationen und zwischenmenschlichen Begegnungen bis hin zu abstrakten Beschreibungen von bedrohlichen und/oder lebensfeindlichen Umgebungen beschäftigen. Ausgangspunkte für ihre Auseinandersetzungen sind Momente der frei gewählten oder erzwungenen Isolation sowie tiefer gehende Beobachtungen in der Stadt und auf dem Land. Seit 2019 arbeitet Lisa Peil mit dem Medium des Unikats-/Künstlerbuchs, welches Fotografie, Malerei, Zeichnung und Text vereint.

Wir werden aus ihren beiden im Februar 2023 veröffentlichten Büchern "Trying to live like an Artist" und "Aus der Ungebung" sowohl hören als auch sehen und gemeinsam ins Gespräch kommen.

Lisa Peil lebt und arbeitet in Frankfurt aM als Sozialarbeiterin (B.A.) und freie Künstlerin (DiplomDesignerin). Lisa Peil arbeitet über das Buchformat hinaus installativ mit Malereien auf Leinwand, Wandcollagen aus kopiertem Papier, Prints, längeren Textpassagen und Textfragmenten.

24.10.: Film »Frauen bildet Banden«

Auf Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora. Organisiert vom OAT Frankfurt im Rahmen der Reihe »Vorträge, Filme, Revolution«

24.10.2023, 19:30 Uhr, Studierendenhaus Bockenheim, Festsaal

Der Dokumentarfilm behandelt die Geschichte der Roten Zora, die sich in den 1970ern und 80ern in der BRD als feministische und militante Frauenvereinigung organisierte. Sie. Ihr Aktivismus richtete sich insbesondere gegen die Gewalt gegenüber Frauen, Reproduktionstechnologien und der Ausbeutung als Ausdruck der partriarchalen Herrschafft. Zentrale Merkmale waren die kollektive Selbstermächtigung der Frauen und der Bruch mit der zugeschriebenen Friedfertigkeit. Der Film lässt ehemalige Zoras sprechen, interviewt Zeitzeug*innen und eine Historikerin. Zudem werden Frauen dazu im Zusammenhang mit dem heutigen Geschehen befragt. Viele Themen der Roten Zora sind auch heute noch hochaktuell.

Kommt vorbei, schaut euch den Film mit uns an und lasst uns im Anschluss daran das Partriarchat stürzen!

25.10.: Barabend »Komm für die Abtreibung«

25.10.2023, ab 18 Uhr, Campus Niederrad, Café KOMM

Wir laden Euch herzlich ein, an unserem Barabend teilzunehmen. Dieser Abend findet im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe zum Thema Schwangerschaftsabbrüche und reproduktive Gerechtigkeit statt.

Im Rahmen dieser wichtigen Initiative werden wir einen informativen Film Ein kurzer Film über den Schwangerschaftsabbruch zum Thema Abtreibungen zeigen, um aufklärende Gespräche anzuregen und ein tieferes Verständnis für dieses sensible Thema zu fördern

 

Bei einem kühlen Getränk können wir uns austauschen, wie wir uns für die Förderung von Wissen und Verständnis im Bereich reproduktive Gerechtigkeit einsetzen. Wir freuen uns darauf, diesen Abend mit euch zu verbringen. Bis bald!

25.10.: Vortrag: Kampfsport und »Nazi-Kiez« – über »Knockout 51«

25.10.2023, 18:30 Uhr, Café KoZ

Als die Sicherheitsbehörden im April 2022 unter anderem gegen die militante Neonazi-Gruppe "Knockout 51" vorgingen und vier ihrer Mitglieder inhaftierten, agierten die Neonazis beinahe schon 10 Jahre in Eisenach, der gesamten Bundesrepublik und bestens vernetzt im Ausland. Ihr Ziel war die Errichtung eines "Nazi-Kiezes" in Eisenach und der Aufbau bundesweiter sogar internationaler Netzwerke. Eine Entwicklungsstrang ihrer Radikalisierung liegt dabei auch in Frankfurt: Die Gründung des "Antikapitalistischen Kollektivs" 2015 im Zuge der EZB-Eröffnung. Diese Struktur führte schon früh zu einer militanten Ausrichtung und auch zur Vernetzung in internationale Terrornetzwerke. Wir wollen einen Blick auf die Entwicklung, Netzwerke und Taten der Neonazi-Gruppe "Knockout 51" werfen und auch deren bundesweiten Netzwerke näher beleuchten.

Im November findet in Eisenach eine antifaschistische Demo statt. Wir möchten dazu mobilisieren und mit diesem Vortrag auf die Demo und die Situation von Antifas vor Ort aufmerksam machen.

26.10.: Marktplatz der kritischen Initiativen

26.10.2023, 11-15 Uhr, PEG-Gebäude auf dem IG-Farben-Campus, Foyer

Auf dem Marktplatz stellt sich eine Vielzahl von kritischen Initiativen und Gruppen vor. Hier könnt ihr alles über die politische Projekte, Vereine und Lese- und Arbeitskreise lernen und nebenbei noch einiges an Goodies absahnen.

26.10.: Workshop »Staatskapitalismus«

mit Hermann Kocyba

26.10.2023, 18 Uhr c.t., IG-Farben-Haus Nebengebäude, Raum NG 2.731

Textgrundlage: Pollock, Frederick. »Staatskapitalismus«. Zeitschrift für Sozialforschung 9.3 (1941): 440-455.

"Staatskapitalismus". In: "Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus", Frankfurt am Main 1981 (Suhrkamp) (Seite 81-110)

26.10.: Vortrag: Staatskritik und Kritik der (Klima-)Politik

organisiert von Kritik & Praxis Frankfurt

26.10.2023, 18 Uhr, Café KoZ

Kapitalismuskritik ist in der Klimabewegung mehr als nur sagbar geworden, aber was macht eigentlich der Staat im Kapitalismus? Spoiler: Er ist weder Adressat noch Verbündeter, warum das so ist, wollen wir gemeinsam beim Vortrag klären und anschließend diskutieren, was das für die Strategiebildung innerhalb der Klimabewegung bedeuten könnte.

26.10.: Workshop: Klimapolitik im Kapitalismus – mit Volldampf in die Klimakrise

mit den Gruppen gegen Kapital und Nation

26.10.2023, 18:15 Uhr, IG-Farben-Haus Nebengebäude, Raum NG 701

Die ersten Inselstaaten stehen vor dem physischen Untergang, die Folgen der Klimakatastrophe sind an allen möglichen Orten zu spüren – und die Politik macht: fast nichts. Es gibt eine Klimakonferenz nach der anderen und das ohne spürbare Veränderungen. Warum eigentlich? Warum wird international gemeinsam ein Ziel festgelegt, was kaum ein Staat einhält? Können die Staaten nicht mehr machen oder wollen sie nicht?

In der Veranstaltung soll einerseits die Rolle diskutiert werden, die die Natur als kostenlose Ressource in einer Gesellschaft spielt, in der sich ökonomisch alles ums Geld dreht. Zweitens wird es um das Verhältnis von Politik und Ökonomie im Bezug auf die Klimakatastrophe gehen. Dabei werden wir einen besonderen Blick auf die Energie werfen, da dieser sowohl für die kapitalistische Produktionsweise als auch für die Klimakatastrophe eine besondere Bedeutung zukommt.

26.10.: Vortrag: Die extreme Rechte im Rhein-Main-Gebiet

Eine kritische Bestandsaufnahme, mit Jacob Weyrauch und Michael Weiss

26.10.2023, 19:30 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Dass Frankfurt kein leichtes Pflaster für Neonazis und die extreme Rechte darstellt, ist eine Binsenweisheit. Jeder größere Naziaufmarsch der letzten Jahrzehnte wurde mit heftigem Widerstand aus der Zivilgesellschaft konfrontiert, die rassistische Fragida-Mobilisierung scheiterte am Gegenprotest, und auch die lokale AfD sucht nur selten die Öffentlichkeit. Das liegt auch daran, dass die jahrzehntelange Praxis eines konfrontativen Antifaschismus, der von autonomen Gruppen bis zur bürgerlichen Zivilgesellschaft reicht, dafür gesorgt hat, dass sich viele Frankfurter*innen heute antirassistisch und antifaschistisch positionieren.

Doch natürlich existiert die extreme Rechte auch im Rhein-Main-Gebiet und kommt heute facettenreicher daher als jemals zuvor. Neben der parteiförmigen extremen Rechten, die heute größtenteils in Form der AfD und ihrer Jugendorganisation daherkommt, sind hier die rechte Verschwörungsszene zu nennen; rechte Esoteriker*innen, Reichsbürger*innen und Souveränist*innen, aber auch Neonazis, die sich in Kameradschaften oder Bruderschaften organisieren. Das Milieu der Studentenverbindungen sozialisiert junge Männer in einem Umfeld, das von Deutschtümelei, Traditionalismus, Antifeminismus und Elitismus geprägt ist. Und rechtslibertäre Gruppen propagieren aggressive Sozialstaatsfeindlichkeit.

Eine solidarische Gesellschaft muss sich gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Antifeminismus und andere Ideologien der Ungleichwertigkeit wappnen, sie kritisieren und zurückdrängen. Nötig ist dafür auch eine Kenntnis über jene Akteur*innen, die derartige Inhalte propagieren. Darum sollen im Vortrag die verschiedenen Spektren der extremen Rechten dargestellt und kritisch diskutiert werden.

Der Referent Jacob Weyrauch ist freier Journalist, Rechercheur und Bildungsreferent. Er schreibt u.a. für die Zeitungen LOTTA (Antifaschistische Zeitung für NRW; Rheinland-Pfalz und Hessen) sowie das Antifaschistische Infoblatt und publiziert zur extremen Rechten und anliegenden Spektren in Hessen und der BRD.

27.10.: Platypus-Barabend

organisiert von Platypus Frankfurt

27.10., ab 18 Uhr, Hesseneck (Hessenplatz 9)

27.10.: Buchvorstellung »Rechter Terror in Hessen«

mit Sascha Schmidt und Yvonne Weyrauch, organisiert von der Antifaschistischen Basisgruppe Frankfurt am Main / Offenbach im Rahmen der Gegenbuchmasse

27.10.2023, 19 Uhr, Café Kurzschlusz (Kleiststr. 5)

Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke im Juni 2019, das Attentat von Hanau im Februar 2020, bei dem zehn Menschen ermordet wurden, sowie der Mordversuch von Wächtersbach im Juli 2019 haben deutlich gemacht, dass sich rechte Gewalt und rechter Terror - auch in Hessen - jederzeit Bahn brechen können.

Auch wenn der Eindruck entstehen mag, wir hätten es mit einer neuen Qualität rechter Gewalt zu tun, so zeigt der Blick in die Geschichte, dass rechter Terror eine permanente Begleiterscheinung der Geschichte der BRD ist. Die Spuren dieser Gewalttaten lassen sich auch in Hessen weit über den NSU-Mord 2006 in Kassel hinaus zurückverfolgen.

Sascha Schmidt ist Politikwissenschaftler, aktiv im hessischen Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und für Demokratie sowie Mitarbeiter des DGB Hessen-Thüringen und regelmäßiger Autor des Magazins Der rechte Rand. Yvonne Weyrauch ist Politikwissenschaftlerin und Dozentin für politische Bildung sowie ebenfalls aktiv im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Hessen.

28.10.: Goethe gönn dir!

Queere Campusparty, organisiert vom Autonomen Queer-Referat

28.10.2023, ab 23 Uhr, Café KoZ

29.10.: Café OHa! mit Repair-Café

organisiert vom Offenen Haus der Kulturen

29.10.2023, 15-18 Uhr, Café KoZ

Das selbstorganisierte Café des Offenen Hauses

Immer am letzten Sonntag im Monat findet unser selbstorganisiertes Café statt. Mit leckeren Snacks zum Selbstkostenpreis, einem Repair-Café, wo unter Anleitung u.a. Elektrokleingeräte, Fahrräder und Textilien repariert werden können, mit netten Gesprächen und allen Infos rund um das Offene Haus! Ihr könnt einzeln oder als Gruppe einfach mit einsteigen. Kommt also vorbei!

Mit Offenem Treffen (um 16 Uhr)

30.10.: Vortrag: »Aktion Erntefest«. Berichte und Zeugnisse Überlebender

mit Steffen Hänschen, organisiert von der Initiative Studierender am IG-Farben-Campus

30.10.2023, 18:30 Uhr, Seminarhaus am IG-Farben-Campus, Raum SH 3.104

Hinter der Tarnbezeichnung »Aktion Erntefest« verbirgt sich ein weitgehend unbekanntes Kapitel des Holocaust. In einer groß angelegten Aktion ermordeten deutsche SS- und Polizeiangehörige am 3. und 4. November 1943 im Konzentrationslager Majdanek und den Arbeitslagern Poniatowa und Trawniki mehr als 42 000 Jüdinnen und Juden. Diese am 3. November 1943 durch die SS und verschiedene Polizeieinheiten, darunter auch das Reserve-Polizei-Bataillon 101 durchgeführte Massenerschießung beendete die »Aktion Reinhardt«. Nur wenigen gelang es, den Mördern zu entkommen.

Der im Jahr 2022 bei Metropol erschienene Band versammelt erstmals Zeugnisse Überlebender in deutscher Übersetzung. Zum 80. Jahrestag der Massenerschießungen vom 3. und 4. November 1943 stellt Steffen Hänschen stellt den herausgegebenen Band vor und gibt einen Einblick in die Hintergründe der Mordaktion.

31.10.: Workshop: Naturwissenschaften im Kapitalismus

mit den Gruppen gegen Kapital und Nation

31.10.2023, 18:15 Uhr, Seminarhaus am IG-Farben-Campus, Raum SH 0.101

„Wissen ist Macht“ hat sicherlich jede/r schon einmal als Schlagwort gehört. Und dass wir in einer „Wissensgesellschaft“ leben, erfährt man ja regelmäßig aus Politikerreden und Zeitungen. Zunächst scheint das ja auch zu stimmen: Ohne sehr weit gehendes Wissen über naturwissenschaftliche Zusammenhänge gäbe es weder Antibiotika noch Flugzeuge. Umgekehrt werfen kritische Geister der Naturwissenschaft gerne allerlei unangenehme Folgen vor: Atombomben, Bienensterben und Klimawandel.

Andererseits kommt Wissen in einer seltsamen Art und Weise vor:

Ein Großteil der Bevölkerung wird – entgegen dem Gerede von der Wissensgesellschaft – von fundiertem Wissen über die Natur ausgeschlossen. Wer in der schulischen Auslese nicht in den oberen Rängen landet, erfährt nur wenig über die Grundlagen der Technik mit deren Anwendung er/sie dennoch tagtäglich konfrontiert ist.

Soweit es für die Produktion auf Wissen ankommt, z.B. für ein neues Produkt oder ein verbilligtes Produktionsverfahren, geht kein Unternehmen hin und stellt es allgemein zur Verfügung (obwohl es doch die eigenen Kenntnisse durch Weitergabe des Wissens nicht verlieren würde). Stattdessen werden Anstrengungen unternommen (und vom Staat durch entsprechende Gesetze unterstützt), alle anderen von diesem Wissen oder wenigstens seiner Nutzung auszuschließen.

Grund genug, sich einmal näher damit zu beschäftigen, welche Funktion Wissen im Kapitalismus hat und welcher Umgang mit naturwissenschaftlicher Erkenntnis aus dieser Funktion folgt. Das soll in drei Abschnitten geschehen:

Die Arbeitskräfte: Wofür brauchen die eigentlich naturwissenschaftliches/technisches Wissen und wie begegnet es ihnen?

Die Kapitale: Was wird erforscht und was nicht? Warum? Und woher kommt das Bedürfnis nach Ausschluss anderer von den erarbeiteten Kenntnissen?

1.11.: Offenes Plenum der Inititative Studierender am IG-Farben-Campus

organisiert von der Initiative Studierender am IG-Farben-Campus

1.11.2023, 16 Uhr, Studierendenhaus Bockenheim, diskus-Raum

1.11.: Vortrag: 30 Jahre PKK-Verbot

in Kooperation mit Students Defend Kurdistan

1.11.2023, 18 Uhr c.t., Café KoZ

30 Jahre Repression und Verleugnung

 

Dieses Jahr jährt sich das Verbot der PKK zum 30. Mal. Deutschland erließ als erster Staat ein Verbot der PKK. Dieses Verbot kriminalisiert die gesamte kurdische Gesellschaft. Aufgrund des Verbotes werden Kurd:innen wegen vermeintlicher Mitgliedschaft inhaftiert und erhalten lange Haftstrafen - mehr als die Hälfte der politischen Gefangenen in Deutschland sind Kurd:innen. Kurdische Vereine werden durchsucht, kurdische Verläge  werden verboten und politisch aktive Kurd:innen abgeschoben oder wie im Fall des Jugendlichen Halim Dener von Polizisten erschossen. Seit der Wiederwahl Erdogans können wir beobachten, dass sich die Repressionen gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland weiter intensiviert haben. Basieren tut das auch auf der besonderen Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei, welche sich schon über Jahrzehnte erstreckt.

In der Veranstaltung wollen wir auf die Geschichte der kurdischen Arbeiterpartei PKK eingehen, und darauf eingehen, wie es 1993 zum Betätigungsverbot gekommen ist und welche Auswirkungen dieses hat. Wir wollen auch aufzeigen, wie trotz des Verbotes, Kurd:innen in Deutschland sich nicht haben einschüchtern lassen, sondern sich weiter organisieren und zusammenkommen.

Der Krieg in Kurdistan und das Verbot der PKK geht uns alle etwas an!

1.11.: Zur Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland

organisiert von farbeROT

1.11.2023, 19 Uhr, Gewerkschaftshaus (Wilhelm-Leuschner-Str. 69-71)

‚Die Lage der Arbei­ter­klas­se‘ – was soll das sein? Eine Geschichts­stun­de über das 19. Jahr­hun­dert, Man­ches­ter? Oder über die stol­ze Ver­gan­gen­heit des Ruhr­ge­biets mit sei­nen Koh­le­kum­peln? Oder über den unter­drü­cke­ri­schen Arbei­ter-und-Bau­ern-Staat im deut­schen Osten, den es längst nicht mehr gibt? Über­haupt: ​‚Arbei­ter‘? Wer heut­zu­ta­ge so daher­re­det, macht sich lächer­lich, outet sich als dog­ma­ti­scher mar­xis­ti­scher Roman­ti­ker. Denn jeder weiß doch: Gro­ße Indus­trie­be­leg­schaf­ten in Blau­män­nern sind total out, sie sind kein pas­sen­des Bild für die heu­ti­ge Berufs­welt, denn die ist vor allem unver­kenn­bar viel­sei­tig und bunt.



Stimmt. Da ver­die­nen Lie­fer-Hel­den und Digi­tal Nati­ves mit ihrem Lap­top bzw. auf dem Fahr­rad Geld, ganz frei und indi­vi­du­ell. Es gibt Jobs für alle Kom­pe­tenz­ni­veaus, per­sön­li­chen Vor­lie­ben und auch für knap­pe Zeit­bud­gets, und jeder Pos­ten steht allen Geschlech­tern offen. In den Büros, den klas­si­schen wie denen im eige­nen Wohn­zim­mer, wird KI- und Cloud-gestützt gear­bei­tet, ohne anti­quier­te Stech­uhr zu Vertrauensarbeitszeiten…



Und? Gibt es da etwa kei­nen gemein­sa­men Nen­ner? Kennt den nicht auch jeder, irgendwie?

Die moder­nen Arbeits- und Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se hin­ter all dem bun­ten Lack und den vie­len Buz­zwords mögen alles Mög­li­che sein, in selt­sa­mer Ein­tö­nig­keit sind sie vor allem ziem­lich pre­kär. Das gilt den­sel­ben Leu­ten, die über die neu­en digi­ta­len Mög­lich­kei­ten so ger­ne stau­nen, inzwi­schen als so nor­mal, dass aus­ge­rech­net die bie­de­ren, beschei­de­nen Arbeits- und Lebens­ver­hält­nis­se der Blau­män­ner aus dem vori­gen Jahr­tau­send wie ein fer­ner Traum anmu­ten: ​‚Die­se Zei­ten‘, so hört man, mit lebens­lan­ger Betriebs­zu­ge­hö­rig­keit, ​„Sams­tags gehört Vati mir“ und gere­gel­tem Fei­er­abend, sind für die Mas­se der erwerbs­tä­ti­gen Mensch­heit ​‚nun mal ein­fach vor­bei‘. Wer sich heut­zu­ta­ge zur Stamm­be­leg­schaft in einem gro­ßen Indus­trie­un­ter­neh­men zäh­len darf, um die sich neben­bei noch eine gewerk­schaft­li­che Lob­by küm­mert, gilt da schon als jemand, der es gut getrof­fen hat…



Ange­bo­ten wird eine abwei­chen­de Bilanz über die moder­nen Arbeits­ver­hält­nis­se in Deutsch­land und dar­über, wie sehr die poli­ti­sche Obrig­keit mit all ihrer Zuwen­dung in der aktu­el­len Infla­ti­ons­la­ge prak­tisch davon aus­geht, dass sie es bei ihrem Erwerbs­bür­ger­volk nach wie vor mit einer lohn­ar­bei­ten­den Klas­se zu tun hat. Auch wenn von der nie­mand mehr etwas wis­sen will; am wenigs­ten die Betrof­fe­nen selbst.

2.11.: Kritischer Campusrundgang auf dem IG-Farben-Campus

organisiert von der Initiative Studierender am IG Farben Campus

2.11.2023, 14 Uhr, Treffpunkt vor dem Haupteingang des IG-Farben-Hauses (Norbert-Wollheim-Platz 1)

Der Rundgang widmet sich der Geschichte und Architektur des angeblich "schönsten Campus Deutschlands", der Geschichte der Interessen-Gemeinschaft Farbenindustrie AG und ihres Konzentrationslagers Auschwitz III Monowitz, genauer, der Rolle der IG-Farben im Nationalsozialismus, ihrer Beteiligung an Krieg, Zwangsarbeit und antisemitischem Massenmord, und außerdem der Geschichte der Goethe-Universität und ihres Umgangs mit der eigenen nationalsozialistischen Vergangenheit.

2.11.: Workshop: Marxismus who dis?

Eine materialistische Perspektive. Organisiert von Kritik & Praxis.

2.11.2023, 17-20 Uhr, Random White House

Wir geben in unseren 3-stündigen Workshop eine interaktive Einführung in den Marxismus. Dabei erklären wir, aus welchen theoretischen Strömungen der Maxismus entstanden ist, erarbeiten mit euch die Grundbegriffe des Marxismus und verdeutlichen, wie diese miteinander zusammenhängen was das für unsere politischen Kämpfe bedeutet. Es ist kein Vorwissen erforderlich. Wir nähern uns gemeinsam den Konzepten und Begriffen und es können und sollen jederzeit nachfragen gestellt werden.

2.11.: Vortrag: Zur Kritik des linken Antisemitismus

mit Jakob Hoffmann

2.11.2023, 18 Uhr, IG-Farben-Haus Nebengebäude, Raum NG 701

Ob Bomben in jüdischen Gemeindehäusern, Krakenbilder auf Occupy-Demonstrationen, Agit-Prop Abbildungen jüdischer Symbole und Menschen auf der DocumentaFifteen oder die vielfältigen Formen der Delegitimierung und des Hasses gegenüber Israel:

Antisemitismus behauptet eine kontinuierliche Präsenz in der globalen wie deutschen Linken.

Der Vortrag versucht die Funktionen dieser Kontinuität aufzuzeigen, und durch das Phänomen des linken Antisemitismus die Geschichte und Gegenwart des politischen Milieus der Linken, sowie der Verhältnisse, die sie zu verändern versucht zu beleuchten.

2.11.: Vortrag: »Walter hat ein Würstchen, und ich hab ein Portemonnaie«

Zum Verhältnis von leiblicher und symbolischer sexueller Differenz. Mit Barbara Rendtorff.

2.11.2023, 18 Uhr, Hörsaalzentrum am IG-Farben-Campus, HZ 14

2.11.: Vortrag: Klimakrise und Rechtsruck

Eine Einführung. Organisiert vom OAT Frankfurt im Rahmen der Reihe »Vorträge, Filme, Revolution«

2.11.2023, 19:30 Uhr, Ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld (Klapperfeldstr. 5)

Die AfD fördert weiter fleißig Diesel und Kohle, zeitgleich stehen in Ostdeutschland Wahlen an, in denen sich der Aufstieg der AfD weiter abzeichnet. Ob die Rechte die Klimakrise nun leugnet, für sich entdeckt oder ein eigenes Verhältnis zur Umwelt hat: darüber wollen wir mit euch ins Gespräch kommen.

3.11.: Film: »Was war Links?«, Teil 1

organisiert von Platypus Frankfurt

3.11.2023, 18 Uhr, IG-Farben-Haus, Raum IG 251

Die vierteilige Doku "Was war Links?" befasst sich mit der Geschichte der Neuen Linken und lässt viele Zeitzeug*innen zu Wort kommen. Wir wollen sie an zwei Abenden zusammen ansehen und im Anschluss diskutieren, wer die "68er" waren, welche politischen Ziele sie verfolgten und was ihre Geschichte für emanzipatorische Politik heute bedeutet.

Zweiter Teil am 10.11.!

3.11.: Vortrag: Zur historisch-ideologischen Verknüpfung von LBTQ-Feindlichkeit und Antisemitismus

mit Veronika Kracher

3.11.2023, 18 Uhr, Campus Bockenheim, Hörsaalgebäude H 14

3.11.: Antifa-Semesterstartparty

3.11.2023, ab 21 Uhr, Café KoZ

6.11.: Vortrag: Wo geht's hier eigentlich zum Sozialismus?

Über das Problem der Übergangsphase in Theorie und Praxis. Mit Sebastian Zachrau.

6.11.2023, 18 Uhr, Café KoZ

6.11.: Ersti-Küchenabend der ada_kantine

organisiert von der ada_kantine

6.11.2023, 18 Uhr, ada_kantine (Mertonstr. 30)

8.11.: Workshop: Schulkritik

Für die Schule, also für das Leben im Kapitalismus lernen wir. Mit den Gruppen gegen Kapital und Nation.

8.11.2023, 18:15 Uhr, Seminarhaus am IG-Farben-Campus, Raum SH 0.101

Kritik am Schulsystem gibt es zu Hauf: Es gebe keine Chancengleichheit, es werde zu früh selektiert, die Noten seien ungerecht und die Schüler*innen würden zu wenig lernen bzw. zu schlecht aufs Leben vorbereitet.

Wir behaupten: Wer fehlende Chancengleichheit oder zu frühe Selektion kritisiert, stört sich nicht daran, dass die Schule Gewinner*innen und Verlierer*innen produziert, solange die Sortierung nur korrekt abläuft. Zudem lässt sich feststellen, dass mit der schulischen Sortierung schon eine Vorsortierung auf die Hierarchie des Arbeitsmarktes geleistet ist. Diese Vorsortierung erfolgt in der Schule durch die Organisation des Lernens als Leistungskonkurrenz, in der die Note der Maßstab des Erfolges ist. Das Lernen für Noten statt das Lernen aus Interesse wird Schüler*innen also systematisch antrainiert. Dies hat nicht nur schädliche Folgen für das Lernen, sondern auch für die Schüler*innen.

Das alles wollen wir im Workshop näher begründen und mit Euch diskutieren.

8.11.2023: Vortrag: Was kann Psychoanalyse? Ein Gespräch über Antisemitismus, Zeug*innenschaft und Verantwortung nach dem Halle-Prozess

mit Kristin Pietrzyk, Judith Kasper, Karl-Josef Pazzini & Larissa Krampert

8.11.2023, 18 Uhr, Café KoZ

Antisemitismus lässt sich kaum in den Griff bzw. auf den Begriff bringen. Was für ein Sprechen ist also über Antisemitismus möglich? Dieser Frage hat sich die psychoanalytische Zeitschrift RISS in ihrer aktuellen Ausgabe Antisemitismus asemantisch gestellt und ihr ein vielstimmiges Dossier zu den Mitschriften des Halle-Prozesses vorangestellt.

Die Arbeitsgruppe On the Edge möchte am 08.11.23 Judith Kasper und Karl-Josef Pazzini, Herausgeber*innen des RISS, mit Kristin Pietrzyk, Anwältin der Nebenklage im Halle-Prozess und Larissa Krampert, Mitautorin des Dossiers, ins Gespräch bringen. Gemeinsam wollen wir über das Sprechen, Hören, Schreiben, Lesen und Für- und Gegenreden vor, während und nach dem Prozess nachdenken. Wir wollen versuchen, irgendwo zwischen Alltag, Schreibtisch, Couch, Kanzlei, Gericht und Öffentlichkeit ein Verhältnis von Zeug*innenschaft und Verantwortung angesichts antisemitischer Kontinuitäten herauszuarbeiten, das sich nicht in Phrasen verliert, sondern eine differenzierte, tragfähige Auseinandersetzung ermöglicht und dem Unerhörten Raum gibt.

On the Edge ist eine studentische Arbeitgruppe am Institut für Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Uni. Sie holt die Psychoanalyse von der Couch und als politisch wirksames Projekt in den Alltag und interessiert sich dabei für das, was sich nicht einfach auf einen Begriff bringen lässt.

Diese Veranstaltung wurde von Charlotte Birkner-Behlen, Mandy Gratz und Larissa Krampert organisiert und neben der Förderung durch den AStA der Uni Frankfurt und das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt durch die großzügige Unterstützung von Judith Kasper und Karl-Josef Pazzini ermöglicht.

9.11.: Workshop: »Dialektik der Aufklärung« Teil I

mit Alexandra Colligs

9.11.2023, 18 Uhr c.t., IG-Farben-Haus Nebengebäude, Raum NG 2.731

Textgrundlage: .: Theodor W. Adorno/Max Horkheimer, Die Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente [1947] (in: GS 5); daraus: »Begriff der Aufklärung«, S. 25-66).

9.11.: Vortrag: Revolution in Rojava verteidigen

Internationalistische Organisierung aufbauen. Mit der Internationalistischen Jugendkommune Frankfurt. Organisiert vom OAT Frankfurt im Rahmen der Reihe »Vorträge, Filme, Revolution«

9.11.2023, 19:30 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

Mit der Revolution in Rojava (Nordostsyrien) ist vor elf Jahren das Leuchtfeuer der Hoffnung für revolutionäre Kräfte weltweit neu entflammt. In Zeiten andauernder Krisen des kapitalistischen Systems zeigt uns Rojava, dass eine gesellschaftliche Selbstverwaltung, basierend auf Basisdemokratie, sozialer Ökologie und Frauenbefreiung möglich ist. Gleichzeitig wird die Revolution täglich von Drohnen angegriffen, deren Technik auch aus Deutschland stammt. Die Angriffe zielen auf die gesamte kurdische Befreiungsbewegung - in den freien Bergen wird die Gerîla mit Giftgas und atomaren Bomben angegegriffen. Genauso werden andere revolutionäre Bewegungen weltweit von kapitalistischen Staaten bekämpft - um die Hoffnung die sie entflammen, zu löschen. Die Revolution in Kurdistan und alle weiteren revolutionären Kräfte können nur internationalistisch verteidigt werden. Verteidigung bedeutet, überall Organisierung aufzubauen, denn auch das kapitalistische System ist global organisiert. Wir wollen darüber sprechen, was wir von Rojava und der kurdischen Bewegung lernen können, was Internationalismus bedeutet und welche Rolle die Jugendbewegung spielt.

10.11.: Film »Was war Links?«, Teil 2

organisiert von Platypus Frankfurt

10.11.2023, 18 Uhr, IG-Farben-Haus, Raum IG 251

Die vierteilige Doku "Was war Links?" befasst sich mit der Geschichte der Neuen Linken und lässt viele Zeitzeug*innen zu Wort kommen. Wir wollen sie an zwei Abenden zusammen ansehen und im Anschluss diskutieren, wer die "68er" waren, welche politischen Ziele sie verfolgten und was ihre Geschichte für emanzipatorische Politik heute bedeutet.

Erster Teil am 3.11.!

10.11.: Queertastic

House & Pop for Queers & Friends! Organisiert vom Autonomen Queer-Referat

10.11.2023, ab 22 Uhr, Café KoZ. Eintritt 5€.

13.11.: Vortrag: Betrieb und Bewegung

(Basis-)Gewerkschaften und die Klimagerechtigkeitsbewegung? Organisiert von der Hochschulgewerkschaft unter_bau.

13.11.2023, 18 Uhr, Random White House

14.11.: Kritischer Campusrundgang auf dem IG-Farben-Haus

organisiert von der Initiative Studierender am IG Farben Campus

14.11.2023, 14 Uhr, Treffpunkt vor dem Haupteingang des IG-Farben-Hauses (Norbert-Wollheim-Platz 1)

Der Rundgang widmet sich der Geschichte und Architektur des angeblich "schönsten Campus Deutschlands", der Geschichte der Interessen-Gemeinschaft Farbenindustrie AG und ihres Konzentrationslagers Auschwitz III Monowitz, genauer, der Rolle der IG-Farben im Nationalsozialismus, ihrer Beteiligung an Krieg, Zwangsarbeit und antisemitischem Massenmord, und außerdem der Geschichte der Goethe-Universität und ihres Umgangs mit der eigenen nationalsozialistischen Vergangenheit.

14.11.: Vortrag: Kritik des Neuen Materialismus

mit Nick Gietinger. Organisiert von AStA & AK Materialismus.

14.11.2023, 18 Uhr, Random White House

15.11.: Vortrag: Dieses Haus ist besetzt!

Der Frankfurter Häuserkampf 1970-1974 und aktuelle Entwicklungen.

15.11.2023, 18 Uhr, Café KoZ

Hausbesetzungen haben in Frankfurt eine bemerkenswerte Tradition – als Protestform gegen die kapitalistische Stadtentwicklung  und der Entwicklung Frankfurts zur globalen Finanzmetropole, aber  auch als konkrete Aneignung von Wohnraum.  Seit Beginn der 1970er Jahre gibt es in Frankfurt Hausbesetzungen als Ausdruck von urbanen sozialen Kämpfen. Bis 1974 werden im Westend ca. 20 Häuser besetzt, nur wenige können über einen längeren Zeitraum von den Besetzer*innen bewohnt werden. In der Regel beendet die Polizei das Experiment. Auch um 1980/81 wird versucht, nunmehr v.a. von Aktiven der autonomen Bewegung, sich Wohnraum anzueignen. Im Jahr 2023 ist der Besetzung der Dondorf-Druckerei das aktuelle Beispiel, die Entwicklung der Stadt nicht Investoren und Institutionen zu überlassen, für die Abriss und der Bau von Betonkästen der erwünschte Normalzustand ist. Dagegen stehen Besetzungen bis heute auf der Tagesordnung.

16.11.: Vortrag: Masturbation – Psychoanalytische und sexualwissenschaftliche Perspektiven

mit Aaron Lahl

16.11.2023, 18 Uhr, Hörsaalzentrum IG-Farben-Campus, Raum HZ 14

16.11.: Vortrag: Die Kritik der Aufstände

Bambule in der Theorie. Organisiert vom OAT Frankfurt im Rahmen der Reihe »Vorträge, Filme, Revolution«.

16.11.2023, 19:30 Uhr, Ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld (Klapperfeldstr. 5)

Insurrektionalismus ist die Theorie des Aufstandes als politische Praxis. Diese findet an vielen Stellen des politischen Spektrums Anklang, jedoch waren und sind die prägendsten Denker_innen des Insurrektionalismus Teil der Anarchistischen Bewegung.

In diesem Vortrag wollen wir ein wenig zur Geschichte des Insurrektionalismus als Theorie und Praxis erzählen sowie seine Relevanz für heutige revolutionäre Projekte besprechen. Wir befinden uns in einer Zeit der immer häufigeren und wiederkehrenden Aufständen und die Theorie des Insurrektionalismus hilft uns diese einzuordnen, daran teilzuhaben und sie als (anti)politische Praxis zu verstehen.

Wir wissen nicht ob die Revolution jemals kommen wird, aber die Aufstände sind jetzt schon da.

17.11.: Platypus Teach-In: Das Kapital in der Geschichte

organisiert von Platypus Frankfurt

17.11.2023, 18 Uhr, Seminarhaus am IG-Farben-Campus, Raum SH 0.101

Ist Marxismus heute noch relevant? Angesichts der Lage der Welt scheint es gerechtfertigt zu sein, die Vergangenheit nach Ideen für die Gegenwart zu durchsuchen. Dass das eine gefährliche Aufgabe ist, wird gerade am Marxismus klar. Seine Geschichte ist unweigerlich mit den Katastrophen des 20. Jahrhunderts verbunden. Wir wissen nicht ob es ohne ihn je die beiden Weltkriege, den Faschismus oder eben die sich auf ihn berufenden Regime in Moskau und Peking gegeben hätte. Gleichzeitig strahlt er eine bestechende Autorität aus, wenn es darum geht gerade diese Katastrophen zu verstehen.

Der Blick in die Vergangenheit ist entstellt, aber wir wollen ihn wagen und der Frage nachgehen, was Begriffe wie Marxismus oder die Linke einmal historisch bedeutet haben und welches Potential für eine Politik, die sich der Freiheit verpflichtet fühlt, darin liegen könnte. Angesichts der Katastrophen des 20. Jahrhunderts sind diese Fragen schwer zu beantworten - es bleibt unklar, ob eine Anknüpfung am Marxismus mehr ist als blanker Utopismus.

17.11.2023: Vortrag: Atlas, EIKE, AfD & FDP?!

Rechte Lobby- und Parteiennetzwerke gegen das Klima in Frankfurt und Umgebung. Organisiert von Kritik & Praxis Frankfurt.

17.11.2023, 18 Uhr, Café ExZess (Leipziger Str. 91)

 

12.12.: Buchvorstellung »›Gegen den Geist des Sozialismus‹«

Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik. Mit Olaf Kistenmacher. Organisiert von »Buch & Kritik«.

12.12.2023, 19 Uhr