Direkt zum Inhalt

kew Sommer 2024: 15.04 - 05.06.2024

Die Goethe Universität blickt zurück auf eine hundertjährige antifaschistische Tradition. Neben dem Niedergang der Arbeiter:innenbewegung war der gescheiterte Hitlerputsch inhaltlicher Fixpunkt der ersten marxistischen Arbeitswoche – dem zentralen Theorieseminar des zu Beginn desselben Jahres gegründeten Instituts für Sozialforschung. Mitarbeiter dieses Institutes wie Max Horkheimer und Theodor W. Adorno modellierten im Anschluss die Begriffe des westlichen Marxismus und der kritischen Theorie. Unter dem Schlagwort "Frankfurter Schule" wurden sie weltweit populär und prägen die Wahrnehmung der Goethe Universität und der Stadt Frankfurt bis heute. 

Nachdem im letzten Jahr das 100-jährige Jubiläum der Marxistischen Arbeitswoche im Studierendenhaus mit über 900 Teilnehmenden gefeiert wurde, wollen wir in diesem Semester an die antifaschistische und marxistische Tradition von Frankfurter Wissenschaftler:innen anknüpfen, die sich der theoretischen und praktischen Kritik regressiver gesellschaftlicher Bewegungen verschrieben hatten und haben. Um diese Vermittlung zu leisten schließen unsere Veranstaltungen an den zivilgesellschaftlichen Protest an, der sich in- und außerhalb der Hochschule gegen den rechten Backlash formiert. 

Dabei nehmen wir Bezug auf die Gesellschaftstheoretiker und Sozialphilosophen der Frankfurter Schule, die wie Herbert Marcuse und Jürgen Habermas den Kontakt zu dezidiert antifaschistischen Studierenden suchten. Genau wie sie versuchen wir, akademische Disziplinen und politischen Protest zu verbinden. Dabei muss die Universität als unversöhnlicher Ort begriffen werden, an dem die Konfliktlinie zwischen antifaschistischen und reaktionären Positionen gezogen wird. 

Denn die Geschichte der Goethe Universität ist nicht nur mit dem Kampf gegen den Faschismus verbunden, sondern trägt seit dem Umzug in das ehemalige Gebäude der IG Farben auch die Verantwortung dafür, Naziverbrechen, die an diesem Ort geplant wurden, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Eine Verwantwortung der das Präsidium der Universität aktuell stillschweigend aus dem Weg geht. Auch schon lange vor dem Umzug in das neue Gebäude war die Goethe Universität in die Machenschaften der Nazis verstrickt, als Studierende und jüdische Professoren bereits in frühen Phasen des NS durch gewaltbereite Kommiliton:innen angegriffen wurden und der Uni-Alltag im Anschluss stark durch den Nazismus geprägt wurde - antisemitische und rassistische Vorfälle nehmen aktuell wieder zu.

Das sich jüdische Studierende und People of Color am Campus erneut bedroht fühlen und an anderen Universitäten bereits Opfer körperlicher Angriffe wurden, ist nicht zuletzt ein Grund, die kritischen Einführungswochen in diesem Semester unter das Motto "Was tun gegen den Rechtsruck?" zu stellen. In Vorträgen, Protestaktionen und Workshops wollen wir die emanzipatorische Tradition der Frankfurter Schule aufgreifen und erarbeiten, wie den autoritären Tendenzen an der Uni und darüber hinaus entgegengewirkt werden kann. Der inhaltliche Schwerpunkt wird von einem Rahmenprogramm aus Partys, Barabenden und Kulturveranstaltungen ergänzt.

16.04. Filmvorführung: Spur der Steine

20 Uhr; Festsaal, Studierendenhaus 

16.04. Workshop: Bitcoin und andere Kryptowährungen – Finanzkapital 2.0?

18 Uhr; PEG-Gebäude, 1G.150

Bitcoin ist die erste verbreitete Kryptowährung. Von allen anderen existenten Währungen unterscheidet es sich dadurch, dass es nicht durch einen Staat geschaffen wurde, sondern als private Initiative entstand, und zwar ganz explizit als Konkurrenz zu den staatlichen Geldern dieser Welt. Bitcoin verspricht Schutz vor Inflation durch eine strikt begrenzte Menge an "coins" die jemals geschaffen werden können (anders als bei staatlichen Geldern). Der Austausch soll dezentral zwischen den Beteiligten möglich sein, ohne Banken oder ähnliche Institutionen als Vermittler  oder den Staat als Garanten der Geschäfte zu benötigen. Außerdem sollen die Transaktionen anonym möglich sein. 

Lange Zeit war Bitcoin ein Projekt, das außer irgendwelchen Nerds niemand wirklich wahrgenommen, geschweige denn als Geld ernstgenommen hat. Aber seit einigen Jahren hat sich das geändert. Bitcoin wird zumindest als interessante Geldanlage wahrgenommen, was sich im steigenden Kurs niederschlug. Auch Banken als traditionelle Finanzunternehmen fangen an, ihren Kund*innen Transaktionen in Bitcoin zu ermöglichen. In Einzelfällen lässt sich Bitcoin sogar bei Warenkäufen als Geld einsetzen. Parallel zum Erfolg von Bitcoin wurden weitere Kryptowährungen geschaffen, teils nach dem Muster von Bitcoin, teils als sogenannte "stable coins". Zusätzlich entstand um diese Digitalwährungen ein ganzes "Ökosystem" von Tauschbörsen und anderen Dienstleistern.

Im Workshop wollen wir diskutieren, was es mit diesen ganzen Kryptowährungen ökonomisch auf sich hat. Weswegen haben sie einen Boom hinter sich, der den Wechselkurs von Bitcoin von wenigen US-Dollar im Jahr 2012 auf 73.000 Dollar im letzten März steigen ließ? Und woher kommt die Krise, die die Kryptowährungen derzeit erleben? Was unterscheidet Kryptowährungen von konventionellen Währungen? Und wie verhalten sich die Staaten eigentlich zu einem Ding, das ganz explizit als Konkurrenz zu ihren eigenen etablierten Währungen geschaffen wurde? 

Der Workshop wird keine technischen Fragen behandeln, deswegen sind IT-Kenntnisse auch nicht notwendig. Uns interessiert nicht, mit welchen Algorithmen sichergestellt wird, dass nicht zu viele Bitcoins "geschürft" werden. Wir meinen, dass mensch nicht (zu tief) in die technischen Details einsteigen muss, um zu überlegen, was Kryptowährungen ökonomisch eigentlich sind. Und das halten wir für die eigentlich interessante Frage bei diesem Phänomen.

17.04. Senats-AG: Antisemitismus- und rassismuskritische Universität

16-17 Uhr; Seminarpavillion SP 0.03

Die Senats-AG „Rassismus- und antisemitismuskritische Universität“ (RAU) lädt zum Best Practices Dialog mit diesen Expert*innen ein: 

  • Dr. Rahab Njeri (she/her), Referentin für Rassismuskritik und Antidiskriminierung im Referat Gender & Diversity Management an der Universität zu Köln und
  • Eddie Steinfeldt-Mertens (they, them), Diversitätsbeauftragte*r der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
18.04. Party: Release Alternatives Vorlesungsverzeichnis

15 Uhr, Random White House 

20.04. Party: AStA-Semesterstartparty

22 Uhr; Studihaus Bockenheim 

24.04. Barabend: Alternativer Barabend

tba; Random White House

25.04.: Marktplatz der kritischen Initiativen

11 Uhr; PEG Foyer

25.04 Ausstellung: Finissage „Ich will sprechen, über die Wahrheit die dort war“

18:30 Uhr; Festsaal, Studierendenhaus

25.04. „Gala“

tba; Campus Trinkhalle

26.04. Antifa-Kneipe: Gewerkschaften und Antifaschismus

tba; Café Kuruschlusz (FH Campus)

29.04. Vortrag: Antifeminismus und die extreme Rechte in Fussballszenen

18 Uhr; Café KOZ

„Außer Rand und Band für Verein & Vaterland" - Antifeminismus und die extreme Rechte in Fussballszenen“

29.04. studentische Vollversammlung

17 Uhr, PEG Foyer

30.04. Barabend: Randi kennenlernen

17 Uhr, Random White House

Das Random White House: ein Barabend für Genoss:innen und alle, die es werden wollen.

01.05. Demonstration: Revolutionäre 1. Mai Demo

18 Uhr; Hauptwache

Revolutionärer 1. Mai - Kämpfe vereinen! Widerstand von unten aufbauen! Für Klassenkampf und Sozialismus!

 

Demo vom 1. Mai Bündnis FFM
Kämpfe vereinen – Widerstand von unten aufbauen!
Für Klassenkampf und Sozialismus

Durch die Welt und Deutschland geht ein tiefer Riss. Auf der einen Seite stehen wir. Wir, deren Lebenssituation sich durch anhaltende Inflation infolge von Krieg und Krise enorm verschärft hat und welche zutiefst davon geprägt ist. Teile unserer Erde stehen in Flammen und sie werden immer weiter geschürt. Statt Mietpreise zu senken und Löhne zu steigern, liegt der Fokus der korrupten Politiker:innenkaste auf rassistischer Abschiebepolitik, sowie Rekordausgaben für Rüstung und Waffenlieferungen. Der Raubbau an menschlichen und natürlichen Ressourcen, von der doppelten Ausbeutung der Frau über die rückhaltlose Zerstörung unserer Umwelt, hat System.

Wir leben in einer Welt, wo sich einige Wenige auf unsere Kosten die Taschen voll machen, wo Kriege ganze Länder verwüsten und eher Raketen zum Mars geschickt werden, statt den Hunger von Millionen Menschen zu beenden. Ein Leben, das an unseren Bedürfnissen ausgerichtet ist, ist dabei nicht vorgesehen!

Krisen und Kriege rufen uns auf, aktiv zu werden. Und überall auf der Welt haben es Menschen schon getan: Von Kurdistan bis Palästina, von Bauernstreiks in Indien über den Generalstreik der Frauen im Baskenland, von den Pflegestreiks bis zum Frankfurter Flughafen: Menschen unserer Klasse begehren auf, weil sie nicht mehr bereit sind, Ausbeutung und Unterdrückung aufgrund von Kapital, Geschlecht und Herkunft hinzunehmen.

Lasst uns unsere Angst überwinden! Stellen wir uns gegen die Bosse, Kriegstreiber:innen und Mächtigen! Schließen wir uns zusammen mit all denjenigen, die Schluss machen wollen mit diesem System!

Leben heißt, die Welt zu gestalten und vorwärts zu gehen. 

In dieser Gesellschaft, die beständig technischen Fortschritt hervorbringt und ihren Reichtum vermehrt, während gleichzeitig Armut und Leid immer weiter um sich greift, ist im Inneren etwas faul. Wenn wir uns gemeinsam organisieren, streiken und kämpfen, erreichen wir Veränderung zum Wohl aller Menschen. Zusammen können wir die Welt ins Wanken bringen!

Reih dich ein zum revolutionären 1. Mai! Wir lassen gemeinsam die herrschende Klasse spüren, dass wir die Angriffe auf unser Leben nicht kampflos hinnehmen!

Für den gemeinsamen Kampf aller Unterdrückten!

Für Klassenkampf und Sozialismus

06.05. Vortrag: Prinzipien der kommunistischen Produktion? Theorie und Kritik der Arbeitszeitrechnung

19 Uhr; Random White House

Vortrag und Diskussion mit dem AK-Materialismus

07.05. Film: Der Nackte Mann im Stadion

20 Uhr; Festsall Studierendenhaus

Filmvorführung der Diaspora Ost

07.05. Vortrag: Von falscher Gleichheit und Differenz – Über die Vereinnahmung rechter Diskurse durch Konservative und Faschist*innen

18:30 Uhr; PEG 1G.191

Spätestens seit der Silvesternacht 2015 in Köln sorgen sich konservative bis extrem rechte Akteur*innen um die Sicherheit von Frauen und Mädchen. Dabei geht es ihnen aber immer nur um das Wohlergehen bestimmter Frauen. Ähnlich verhält es sich mit weiblicher Selbstbestimmung, wie Debatten rund um ein Kopftuchverbot zeigen. Frauen dürfen nur dann selbstbestimmt agieren, solange es dem Standort Deutschland oder eben dem Deutschen Volkskörper dient. Hinter diesen Debatten verbirgt sich jedoch mitnichten ein verquerer Feminismus, sondern viel mehr ein handfester Antifeminismus, der durchaus anschlussfähig zu sein scheint. Datenauswertungen zeigen das (junge) Männer zunehmend mehr rechts wählen. Ein Vortrag von Maria Jordan. 

07.05. Workshop: Was will die AfD?

18 Uhr, PEG-Gebäude, 1.G 150

Anfang Juni sind Europawahlen. Auch viele Studierende werden ihr Kreuz abgeben. Auch dafür lohnt es sich, dass auch Studierende sich verstärkt mit der AfD und dem Rechtsruck in Deutschland beschäftigen.
Die AfD ist laut Wahlumfragen im Aufwind. Mit einem „Zehn-Punkte-Sofortprogramm“ dient sich die AfD nicht als Koalitionspartner an, sondern präsentiert sich selbstbewusst als Führungskraft. Die AfD wirft den Regierungsparteien nicht bloß vor, dass sie versagen, sondern, dass „die Ampel-Koalition unser Land in den Ruin führt“ (Sofortprogramm).
Die Regierung zerstöre Deutschland - das ist bei der AfD kein neues Urteil.
Sie glaubt wirklich, dass die „politische Klasse“ gar nicht mehr den Zweck hätte, Deutschland stark zu machen, sondern Deutschland kaputt machen will. Dagegen will sie nicht nur radikal Opposition machen, sondern die Regierung übernehmen.
Was sie dann machen will sagt sie recht offen: Geflüchtete nicht reinlassen und rücksichtslos abschieben, Feindschaft gegen den Islam und Muslime, Feindschaft gegen den (Queer)-Feminismus, Energiewende umkehren, mehr Law & Order, Euro abschaffen usw. Was diese Programmpunkte aber im Kern verbindet, das ist vielen Leuten gar nicht klar. Ohne das lässt sich weder die AfD politisch verorten, noch klarkriegen, wie die AfD bekämpft werden sollte.

In der Veranstaltung wollen wir deshalb folgende Frage beantworten:
Was ist der Kern des politischen Programms der AfD?
Wer das versteht, wundert sich auch nicht, warum die etablierten Parteien und ihre Wählerschaften recht viel Verständnis für so manche Positionen der AfD haben Und erkennt auch:
Diese AfD ist nicht einfach ein Überbleibsel der Nazi-Zeit. Sondern ein ganz modernes Produkt dieser Bundesrepublik und ihres schwarz-rot-goldenen Nationalismus. Und das ist wirklich Grund zur Beunruhigung.
Grund genug, dass sich auch an den Uni wieder mehr mit der AfD auseinandergesetzt wird.

Wer sich vorbereiten möchte, findet unter dem Link ein Video von uns zur AfD auf 99 zu 1. Ansonsten gibts auf unserer Webpage auch noch einige Texte zur AfD und zu radikalem Nationalismus.

08.05. Vortrag: Von Horror zu Hitler – Der deutsche Film zwischen den Weltkriegen Teil 1

20 Uhr; Seminarhaus am IG Farben Campus (Campus Westend), Raum SH 2.101

Von Horror zu Hitler Teil 1 - Der deutsche Film zwischen den Weltkriegen und wie er die moderne Ästhetik prägt

1918-1933

Das Medium Film ist Kunst und Propagandawerkzeug zugleich. Mit seinen großen Bildern, Geschichten und den überlebensgroßen Figuren lassen sich politische Ideologien und Feindbilder leicht transportieren. Der Vortrag "Von Horror zu Hitler" zeigt, wie der deutsche Film nach dem Ersten Weltkrieg zu neuen künstlerischen Höhen kam und nach der Machtergreifung von den Nationalsozialisten als Propaganda missbraucht wurde. Darüber hinaus wird thematisiert, was man unter einer NS-Filmästhetik versteht und wo man sie heute noch spürt.

Zweigeteilter Vortrag á 1½ - 2 Stunden

Referent: Martin Seng, Journalist

10.05. Buchvorstellung: Arbeit macht frei – Annäherungen an eine NS-Devise

tba; tba

Eine Lesung mit Nikolas Lelle organisiert von der Initiative Studierender am IG Farben Campus & diskus

13.05. Vortrag: Einführung in die Theorie von Karl Marx

18 Uhr; Café KOZ 

Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx

Die kapitalistische Produktionsweise ist eine gesellschaftliche Produktionsweise, welche die absonderliche Eigenschaft hat, wie ein Naturgesetz auf die Menschen zu wirken: Etwas, das die Menschen weder individuell noch kollektiv kontrollieren können, sondern dem sie ausgeliefert sind, wie z.B. der Schwerkraft. Das Absurde ist, dass es sich beim Kapitalismus aber nicht um Natur, sondern um eine gesellschaftliche Hervorbringung der Menschen selbst handelt; trotzdem werden sie von dieser ihrer eigenen Hervorbringung beherrscht. Etwa, wenn Werte und Preise von Waren schwanken. Oder wenn das Geld - eine gesellschaftliche Hervorbringung - sich entwertet, die Inflation Lohnabhängige verarmt. Oder vieles andere mehr.Diese Eigenschaft der kapitalistischen Ökonomie zeigt schon an, dass es sich dabei um eine unvernünftige Einrichtung der Gesellschaft handelt.

Von manchen Marx-Interpret/innen wird diese allgemeine Einsicht (unter Verwendung des Begriffs "Fetisch", einer Analogie, die Marx im "Kapital" benutzt) als Dreh- und Angelpunkt der Kapitalismuskritik von Marx betrachtet. Andere, die sich auf Marx beziehen, finden wiederum gar nichts daran merkwürdig, dass eine Gesellschaft "Gesetzen" folgt und eben nicht dem Willen der Menschen (wer will, kann das z. B. bei Josef Stalin nachlesen).

Richtig ist beides nicht. Der Workshop möchte quer dazu einen Einstieg in "Das Kapital" von Karl Marx geben. Dabei soll der kritische Gehalt von Marx' ökonomischen Bestimmungen herausgearbeitet werden. Was außerdem gezeigt werden soll: Die meisten von Marx' ökonomischen Überlegungen sind keineswegs veraltet. Im Gegenteil, mit Karl Marx lässt sich auch der heutige Kapitalismus ziemlich treffend erklären und kritisieren. Der Workshop bietet genügend Raum um (u. a. darüber) kritisch zu diskutieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

14.05 Rundgang: Kritischer Campusrundgang auf dem IG-Farben Campus

14 Uhr; IG-Farben Gebäude

Treffpunkt vor dem Haupteingang des IG-Farben-Hauses (Norbert-Wollheim-Pl. 1)

14.05. Workshop: Journalismus gegen Rechts: Was ist ein "guter Text"?

13-18 Uhr, Ort wird nach Anmeldung bekanntgegeben

Was nützt alles Wissen, wenn es in der eigenen Blase verbleibt und anderen kaum vermittelt wird? Dieser Workshop soll Methoden und Prinzipien des journalistischen Schreibens nahe bringen. Wie werden Inhalte verständlich aufbereitet? Wie formuliere ich meine Botschaften? Wie bringe ich Menschen dazu, sich für meine Texte zu interessieren? Und warum ist weniger manchmal mehr?

Der Referent Michael Weiss schreibt seit mehreren Jahrzehnten über die extreme Rechte und ist Kenner des antifaschistischen Journalismus.

Bei diesem Workshop mit Schreibübung ist auf aufgrund begrenzter Plätze eine Anmeldung nötig: zeitung [at] asta-frankfurt.de (zeitung[at]asta-frankfurt[dot]de)

Organisiert von der AStA-Zeitung

16.05. Vortrag: Von Horror zu Hitler – Der deutsche Film zwischen den Weltkriegen Teil 2

19 Uhr, Seminarhaus am IG Farben Campus (Campus Westend), Raum SH 0.105

Von Horror zu Hitler Teil 2 - Der deutsche Film zwischen den Weltkriegen und wie er die moderne Ästhetik prägt

1933-1945

Das Medium Film ist Kunst und Propagandawerkzeug zugleich. Mit seinen großen Bildern, Geschichten und den überlebensgroßen Figuren lassen sich politische Ideologien und Feindbilder leicht transportieren. Der Vortrag "Von Horror zu Hitler" zeigt, wie der deutsche Film nach dem Ersten Weltkrieg zu neuen künstlerischen Höhen kam und nach der Machtergreifung von den Nationalsozialisten als Propaganda missbraucht wurde. Darüber hinaus wird thematisiert, was man unter einer NS-Filmästhetik versteht und wo man sie heute noch spürt.
 

21.05. Vortrag: Gendercritical – trans*Feindlichkeit als rechte Mobilisierungsstrategie

18 Uhr; Café KOZ

Vortrag von Mine Pleasure Bouvar Wenzel

22.05. Buchvorstellung: Konjunktur der Männlichkeit. Affektive Strategien der autoritären Rechten

18:30 Uhr; Café KOZ 

Buchvorstellung mit Kurzinput zur extremen Rechten in Hessen und anschließenden Gespräch mit Birgit Sauer (Moderation: Nele Eisbrenner)
Danach Barabend

Die Politisierungsstrategien der autoritären Rechten in Deutschland und Österreich sind durch sexual- und geschlechterpolitische sowie männliche Ideologien gekennzeichnet. Diese mobilisieren eine spezifische Affektstruktur aus Bedrohung, Angst, Wut und Hoffnung. Dieses Buch erklärt den Aufstieg und die Erfolge autoritär-rechter Parteien und Bewegungen in Deutschland und Österreich vor dem Hintergrund sich verändernder Geschlechter- und Sexualitätsverhältnisse – im Kontext neoliberaler Transformationen und großer Krisen der letzten 20 Jahre. Deutlich wird, dass rechte Parteien und Organisationen wie AfD, FPÖ und Identitäre eine neue Konjunktur der Männlichkeit sowie ein anti-demokratisches Gesellschaftsmodell der Ungleichheit und Ausschließung anstreben. Zu diesem Zweck wird gegen die politische Elite, den Qualitätsjournalismus, Migrant:innen, Muslim:innen, LGBTIQ-Personen und Feminist:innen polemisiert. 

Zum Buch:

https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/soziologie/konjunktur_der_maennlichkeit-17461.html

23.05. Performance: Gibt es Platz für den Osten im Theater

19 Uhr; MARS Frankfurt    

Performance und Gespräch mit Panzerkreuzer Rotkäppchen (Diaspora Ost)

05.06. Buchvorstellung: Das kälteste aller kalten Ungeheuer? Annäherung an intersektionale Staatstheorie

18:30 Uhr; Café KoZ

Buchvorstellung mit Birgit Sauer, Cari Maier (Moderation: Altaira Caldarella)
Danach Barabend

Der Staat ist eine multiple, intersektionale Herrschaftsstrukur. Die Beiträge des Bandes theoretisieren moderne westliche Staatlichkeit aus der Perspektive dieser Herrschaftsförmigkeit von Geschlechter-, Sexualitäts- und Klassenverhältnissen, rassifizierten und (post-)kolonialen Konstellationen. Mit dieser theoretischen Sicht werden die immer wieder hergestellten kombinierten Ungleichheits-, Gewalt- und Herrschaftsverhältnisse systematisch durchleuchtet. Das staatliche Monopol physischer Gewaltsamkeit wird entmystifiziert und Staatlichkeit als Gewaltstruktur identifiziert. Durch die Verknüpfung der Staatstheoretisierung mit für die kritische feministische Forschung wichtigen Begriffen wie Herrschaft, Gewalt, Körper, Autonomie Sorge und Begehren entsteht ein Mosaik kritisch-theoretischer Annäherungen an den modernen westlichen Staat. 

Zum Buch: 

https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wissenschaft/politikwissenschaft/das_kaelteste_aller_kalten_ungeheuer-18000.html