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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

pm: zum Beschluss des Präsidiums zur Schließung der GU

16.06.2023

+++UPDATE: Laut Presseberichten ist das Präsidium von Plänen der Schließung im Sommer abgerückt.++++

Um die Einsparungsziele des Landes Hessen einzuhalten, entschied sich die Goethe-Universität im November 2022 auf zentrale Maßnahmen im Energiemanagement und auf "Nutzungssensibilisierung" zu setzen, um die Energiekosten in Höhe von 30-40 Millionen Euro zu senken. Bei Nichteinhaltung des Sparziels wird den Fachbereichen mit einer Haushaltssperre

im Umfang von 6% ihres Haushalts gedroht.

"Werden die Einsparungsziele des Landes Hessen nicht eingehalten, erhält die Universität keine finanzielle Unterstützung vom Land, um die Energiekosten zu tragen. Jetzt scheint es so, als würde die Universität diese Ziele nicht erreichen können und das Präsidium greift mal wieder in der Not zu Mitteln auf Kosten der Studierendenschaft", erklärt Tjark-Hagen Kandulski aus dem AStA.

Das Präsidium der Goethe Universität kündigte in einem Rundschreiben an die Dekanate an, dass es in der vorlesungsfreien Zeit im Sommersemester 2023 „Schließperioden“ der Gebäude der Universität bzw. im Wintersemester 2023/24 „Betriebsferien“ plant. Laut dem Präsidium geht es um die Zeiträume 19.08.2023 bis 03.09.2023 (Schließung aller Gebäude der Universität) sowie 22.12.2023 bis 07.01.2024 (Betriebsferien). In den „Betriebsferien“ sollen nicht nur alle Gebäude geschlossen sein, auch fordert das Präsidium die Mitarbeitenden dazu auf, in dieser Zeit Urlaub zu nehmen. Das Präsidium begründet dieses Vorhaben mit „der möglichen Nichterreichung der geforderten Energieeinsparziele“.

"Das Präsidium plant mitten in der Hausarbeitenzeit Studierenden und Mitarbeiter*innen den Zugang zu Bibliotheken und Arbeitsräumen zu entziehen. Zum einen eine enorme Beschränkung im Zugriff aus Wissen, Literatur und Bildung, zum anderen zeigt eine solche Maßnahme in Zeiten von massiven Temperaturschwankungen und Wohnungsnot, dass das Präsidium die eigenen Versäumnisse auf dem Rücken der Studierenden austrägt. Für Studierende ist dies wie ein erneuter Lockdown, in dem zum Studieren notwendige Infrastruktur nicht zur Verfügung steht." betont Emma Scholz aus dem AStA-Vorstandskollektiv.

"Die Räume der Universität sind wesentlich für das Studium, wie die letzten Jahre gezeigt haben. Es wurde zunehmend sichtbar, dass ein öffentlicher Raum, Arbeits- und Austauschsorte unverzichtbar sind. Ein Ausschluss bringt massive Auswirkungen für die gesundheitlichen und finanziellen Situationen von schon sonst oft prekär lebenden Studierenden. Wir erwarten, dass die Fristen für Abschluss- und Hausarbeiten, sowie die Regelstudienzeiten entsprechend verlängert werden. Die Chancengleichheit, wie sie im Leitbild der Goethe-Universität steht, wird hier sonst wieder einmal vergessen." führt Emma Scholz weiter aus.

Der AStA der Goethe-Universität fordert das Präsidium dazu auf die veröffentlichten Schließungsmaßnahmen zurückzunehmen und der eigenen Verantwortung als Präsidium gerecht zu werden. Tjark-Hagen Kandulski erklärt: "Das Präsidium könnte sich der Hochschulöffentlichkeit anschließen und mit den Beschäftigten und Studierenden der Universität gemeinsam agieren. Aber es scheint wohl einfacher Maßnahmen auf dem Rücken der Studierenden zu beschließen, als das Land Hessen, als öffentlichen Geldgeber, aufzufordern die Finanzierung der entstandenen Mehrkosten zu übernehmen."

 

Als Kontakt steht Ihnen Emma Scholz (AStA-Vorstandskollektiv) per escholz [at] asta-frankfurt.de (E-Mail) zur Verfügung.