70 Jahre Studierendenhaus
Gemeinsam mit dem Offenen Haus der Kulturen feiern wir den 70. Geburtstag des Studierendenhauses am 22. Februar 2023. Mit Schnittchen und Sekt!
18 Uhr: Ausstellungseröffnung (K4, 2. OG)
20 Uhr: Podiumsdiskussion "Ein, zwei, viele Häuser der Demokratie für Frankfurt" (Café KoZ)
Ausstellung
Vor 70 Jahren, am 21. Februar 1953, wurde das Studierendenhaus feierlich eröffnet. Max Horkheimer hielt eine später berühmt gewordene Rede, es gab Musik und Theater, sogar der Bundespräsident schaute vorbei.
Mit einer Ausstellung blicken wir anlässlich des Jubiläums auf die Geschichte einer in Deutschland bis heute herausragenden Institution. Ein Schwerpunkt ist die Entstehungsgeschichte, als es galt, der braunen Vergangenheit mit amerikanischer Hilfe eine demokratische Zukunft entgegenzusetzen. Es waren Re-Migranten wie Adorno und Horkheimer, die sich dafür einsetzten, dass der „Geist der Demokratie“ in Frankfurt einen Ort bekam. Und es geht um die 50er und 60er, als das Haus zur Brutstätte avantgardistischer Kunst und zum Brennpunkt der gesellschaftlichen Revolte mit Bedeutung weit über Frankfurt hinaus wurde.
Neben teils unbekannten Bildern und Dokumenten umfasst die Ausstellung eine Audioinstallation der Künstlergruppe profikollektion mit Stimmen von Zeitzeugen aus sieben Jahrzehnten. Und spätestens, wenn es um den berühmten Tomatenwurf im Festsaal geht, der als Fanal der (zweiten) Frauenbewegung in Deutschland gilt, wird klar, dass in diesem Haus immer schon Geschichte gemacht wurde.
Ausstellungsdauer: 22.-26. Februar 2023.
Podiumsdiskussion
„Demokratie ist die einzige staatlich verfasste Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss – früh, im Kindergarten, aber auch im hohen Alter.“ (Oskar Negt)
Horkheimers Vision, mit dem Studierendenhaus einen Ort der „realen und tätigen Demokratie“ zu schaffen, ist Wirklichkeit geworden. Bis heute ist es ein wichtiger Ort für selbstbestimmte Organisationsformen, die sich soziale, politische und kulturelle Gestaltungsmöglichkeiten und damit die Voraussetzungen für eine lebendige Demokratie erstreiten.
Doch wie geht es weiter? Kann das neue Studierendenhauses auf dem IG-Farben-Campus, für das demnächst endlich der erste Spatenstich ansteht, an diese Tradition anknüpfen? Und hat das heutige Studierendenhaus eine Zukunft als Offenes Haus der Kulturen?
Beides ist noch lange nicht sicher – obwohl Räume, in denen demokratische Kultur gelebt wird, notwendiger denn je erscheinen. Wie schaffen wir angesichts vielfältiger, die Zukunft der Menschheit bedrohender Krisen und einer globalen autoritären Offensive Orte der politischen Bildung, des Widerspruchs, der Teilhabe und Solidarität?
Darüber diskutieren wir mit:
- Stephan Lessenich, Leiter Institut für Sozialforschung
- Malte Rauch, Filmemacher, der im Studihaus schon in den 50ern für den Diskus schrieb
- David Dilmaghani, Büroleiter des Kulturdezernats und ehemaliger AStA-Referent
- Pia Troßbach, AStA-Vorstandskollektiv
- Michaela Filla-Raquin, Offenes Haus der Kulturen
Moderation: Karin Zennig.