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kew Sommer 2025: 03.05-02.06.2025

Das Oberthema der Kritischen Einführungswochen in diesem Semester wird „Ökonomie“ sein. Bei den gegenwärtigen Diskussionen um die Schuldenbremse, Steuerreformen oder die Preissteigerungen der letzten Jahre stellt sich die Frage, was das eigentlich für ein ökonomisches System ist, das hier als Naturgewalt von Liberalen jeder Couleur verteidigt wird. Was macht die Geschlossenheit eines solchen ökonomischen Sytems aus? Wo finden wir Ansatzpunkte für eine Kritik daran? Wie steht es um Tätigkeitsformen, die sich nicht nach denselben Rationalitätsimperativen organisieren lassen? Stellt einen Bezug zu dem Oberthema her, aber fühlt euch nicht genötigt, euch nur nach dem Begriff zu richten.

03.05. „Das Kapital“ von Karl Marx - Tagesseminar

11:00 Uhr, K4 - Studierendenhaus, Mertonstr. 26-28

Auch wenn sich heute immer noch viele Linke auf Karl Marx beziehen – Marx’ Hauptwerk „Das Kapital“ gelesen haben nur die wenigsten. Das fast tausend Seien umfassende Buch ist sicherlich auch alles andere als leicht verständlich.
Selbst unter denjenigen, die sich mit dem „Kapital“ beschäftigt haben, existieren teils sehr widersprüchliche Auffassungen vom kritischen Gehalt der Marx’schen Kategorien.
Die einen entnehmen den ersten Kapiteln von „Das Kapital“ – die Kapitel, in denen Marx Ware und Wert behandelt – keine Kritik an diesen Kategorien.
Für andere sind diese ersten drei Kapitel des Kapitals – wie gesagt, der Part zu Ware und Wert – hingegen das absolute Zentrum von Marx’ Kritik am Kapitalismus. Die sich an diese Kapitel anschließende und darauf aufbauende Kritik an der Aneignung des Mehrwerts durch das Kapital – das wird dann mitunter als nebensächlich betrachtet.
Im Tagesseminar soll deutlich werden, wieso sowohl Marx’ Kritik des Werts wie auch seine Kritik des Mehrwerts relevant ist: Anhand der zentralen Kategorien „Wert“ und „Mehrwert“ soll eine einsteigerfreundliche Einführung in „Das Kapital“ und die darin enthaltene Kapitalismuskritik gegeben werden.
Der erste Teil des Seminars widmet sich der Werttheorie von Marx: Es werden Ware, Wert und die Rolle von Arbeit bei der Wertbestimmung untersucht.
Der zweite Teil widmet sich Marx‘ Theorie des Mehrwerts: Es geht um den Begriff des Kapitals, den Wert der Ware Arbeitskraft, notwendige und Mehrarbeit sowie um Ausbeutung.
In beiden Teilen soll der kritische Gehalt von Marx’ ökonomischen Bestimmungen herausgearbeitet und außerdem gezeigt werden, wie sich mit „Das Kapital“ auch der heutige Kapitalismus treffend erklären und kritisieren lässt.
Im Seminar gibt es genügend Raum, um (kritisch) über das Vorgestellte zu diskutieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Organisiert vom AStA und der Gruppe gegen Kapital und Nation

06.05. Jüdinnen und Juden in der arabischen Welt: Geschichte, Kultur und das Erbe einer verdrängten Gemeinschaft

18:00 Uhr, Anmeldung unter https://www.vjsh.de - genauer Raum wird dann bekannt gegeben 

Die Kontakte zwischen jüdischen und arabische Menschen reichen bis weit in das 1. vorchristliche Jahrtausend zurück. Der Talmud, wichtigstes Werk jüdischer Gelehrsamkeit entstand in Babylonien, und der berühmteste jüdische Philosoph des Mittelalters, Maimonides, schrieb seine Abhandlungen auf Arabisch, in einer Zeit, als das Arabische die Muttersprache aller damals lebenden Jüdinnen und Juden war.
In allen arabischen Ländern haben Jüdinnen und Juden einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaft und Kultur ihres Landes geleistet. Das Aramäische, die Sprache der weltberühmten Erzählungen von Daniel in der Bibel und des Kaddisch, des wichtigsten jüdischen Gebets, hat bei den Jüdinnen und Juden im Orient bis in die Gegenwart überlebt.
Der Vortrag schildert nicht nur wichtige Ereignisse in der Geschichte der misrahische Jüdinnen und Juden und stellt  ihre die Beiträge zu Kunst und Kultur vor, sondern demonstriert (auch mit Hörbeispielen) die Besonderheiten ihrer Sprachen. 
Heute gibt es aufgrund anhaltender Verfolgung und Vertreibung kaum noch Jüdinnen und Juden in der arabischen Welt und sowohl das Aramäische als auch das Arabische der JJüdinnen und Juden sind vom Aussterben bedroht. Die Knesset (israelisches Parlament) hat den 30. November als Gedenktag an die Vertreibung der Juden aus der arabischen Welt und aus dem Iran festgelegt, damit die Erinnerung an die untergegangene Welt der misrahischen Jüdinnen und Juden nicht verlorengeht. Das ist auch die Absicht dieses Vortrags. 

Organisiert von Jüdische Hochschulgruppe Frankfurt und der Deutsch-Israelische Hochschulgruppe

07.05. Studentisch-Geschichtlicher Stadtrundgang

16 Uhr, Haupteingang Studierendenhaus

Die Geschichte der Studierendenbewegung ist eng mit dem frankfurter Stadtteil Bockenheim und dem dortigen Campus der Goethe-Universität verbunden.
Vom Bau des Studierendenhauses über die Besetzung des Instituts für Sozialforschung bis hin zum Kampf um den Erhalt der ehemaligen Dondorf-Druckerei – große Teile studentischer Politisierung in Frankfurt spielen sich nach wie vor rund um diesen mittlerweile fast ausgestorbenen Teil der Hochschule ab.
Der Rundgang nimmt diesen Ort genau in den Blick und inkludiert die wichtigsten Schauplätze der Studierendengeschichte in Frankfurt. Dabei widmen wir uns nicht nur den offiziellen Orten der Universität, sondern auch ehemals besetzten und sogar abgerissenen Gebäuden, deren Geschichten die Universität und die Stadt bis heute prägen.
Startpunkt ist vor dem Haupteingang des Studierendenhauses.
Die Führung endet nach 2 Stunden an der Kneipe Dr. Flotte und lädt dort zum Verweilen ein.

07.05. Buchvorstellung: Die Lehre der Wirtschaftswissenschaften in Deutschland. Wissenschaft oder Ideologie?

18:00 Uhr, PEG 1G.092

Spätestens seit der Finanzkrise gibt es viel Kritik gegen die neoklassische Wirtschaftswissenschaft und ihre Lehre. Als exemplarisches Beispiel für diese Lehre wurde an einer der größten Universitäten in Deutschland eine Einführungsveranstaltung ethnografisch beobachtet und inhaltsanalytisch untersucht. 
In der Veranstaltung sollen diese Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. 

Dieser Text gibt noch einen kürzeren Überblick über das Buch. https://www.exploring-economics.org/de/entdecken/die-lehre-der-wirtschaftswissenschaften-in-deutschland-wissenschaft-oder-ideologie/ 

Organisiert von Mitarbeitern des Arbeitsbereiches Internationale Politische Ökonomie und dem AStA Frankfurt.

07.05. 80 Jahre 8. Mai - gedenken, kämpfen, verändern - Podiumsdiskussion

19 Uhr, Studierendenhaus - Campus Bockenheim

Podiumsdiskussion zum 80. Tag der Befreiung. Wir möchten mit euch über Inhalte und Formen des Erinnerns diskutieren und fragen, ob nicht durch die oft ritualisierten Formen der Erinnerungskultur der eigentliche Zweck in den Hintergrund getreten ist: das Verändern!

Organisiert durch Antifaschistische Basisgruppe Frankfurt am Main/Offenbach, AStA, Azadi Antifa, Die Linke, ffem, ichi.ichi, Initiative 7. Oktober, Kids in the Backyard, Omas gegen Rechts, Ransom Noise, Städtefreundschaft Frankfurt Kobanê, VJSH. 

10.05. Klasse und ihr (vermeintliches) Ende

16:00 Uhr, K2 Studierendenhaus - Campus Bockenheim

Das Thema Klasse in seinen Boom‘n‘Bust Zyklen, wird in der Linken Theorie deutlich häufiger von dem Willen, wahlweise ein revolutionäres Subjekt zuhaben oder sich nicht mit Fragen von Wirtschaft und Armut befassen zu müssen, getragen, als vom Denken. Joachim Bruhn antwortete diesem Trend 2004 mit dem Artikel „Metaphysik der Klasse“, der sich nicht daran aufhält, Theorie für die imaginäre Bewegung zu machen, noch das Soziologiestudium doch noch kritisch zu verwenden.  Die Linke Szene hat darauf mit vielem geantwortet, sowohl das Original, wie auch ein paar der besten Antworten wollen wir in diesem Tagesseminar durcharbeiten.

11.05. 80 Jahre 8. Mai - gedenken, kämpfen, verändern - Sommerfest

13:00 Uhr, Studierendenhaus - Campus Bockenheim

Organisiert durch Antifaschistische Basisgruppe Frankfurt am Main/Offenbach, AStA, Azadi Antifa, Die Linke, ffem, ichi.ichi, Initiative 7. Oktober, Kids in the Backyard, Omas gegen Rechts, Ransom Noise, Städtefreundschaft Frankfurt Kobanê, VJSH. 

13.05. Einführung in die Kapitalismuskritik - FLINTA*-Only

18:00 Uhr, Café Rabe, Jordanstraße 3 in Bockenheim.

Burnout und Arbeitsstress, Billigfood vom Discounter oder gleich abgelaufene Lebensmittel von der Tafel; das ist Alltag in Deutschland – anderswo gehören sogar Hungertod und einstürzende Fabrikbauten zum business as usual.
Kritik daran gibt es durchaus und nicht zu knapp. Die zeichnet sich meist dadurch aus, dass dergleichen als Missstand und Versäumnis von Verantwortlichen gesehen wird. Dagegen soll in dem Workshop gezeigt werden, dass materielles Leid in dieser Gesellschaft kein „Fehler“ und auch kein „Versagen“ des Systems oder einzelner Akteur*innen ist, sondern notwendige Folge, warum und wie gewirtschaftet wird.
Um die Hemmschwelle für die Diskussion zu senken, möchten wir die Diskussionsrunde für FLINTA*-Only anbieten.

Organisiert durch Gruppe Widerspruch.

13.05. Start ins Studium - und in die Gewerkschaft?

14:00 Uhr im SP 1.02

Start ins Studium - und in die Gewerkschaft?
mit Luise Brunner und Tobias Cepok (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft)

Die ersten Wochen des Semesters habt ihr hinter euch und schon haben viele von euch erlebt, was die chronische Unterfinanzierung von Hochschulen bedeutet: Überfüllte Seminare und Vorlesungen, die Inhalte, für die ihr euch eingeschrieben habt, finden nicht statt und ihr hört die ersten Geschichten darüber, wie schwer es ist, eine Betreuung für die Abschlussarbeit zu finden. Doch diese Zustände sind kein Naturgesetz!

In Gewerkschaften können wir gemeinsam für bessere Bedingungen kämpfen. In diesem Workshop möchten wir mit euch gemeinsam erarbeiten, wie wir uns gemeinsam für bessere Lernbedingungen und eine demokratische Universität einsetzen können.

Der Workshop beginnt mit einem kurzen Input darüber, was Gewerkschaften im Hochschulbereich bringen können. Es wird jederzeit Raum für Fragen, Austausch und Diskussion geben. Er ist offen für alle, die sich einen Überblick verschaffen oder direkt aktiv werden wollen.

Organisiert durch GEW Hessen in Kooperation mit dem AStA.

15.05. Feministisch Streiten 2 - Lesung und Diskussion mit Koschka Linkerhand

19:00 Uhr, Café KOZ

Wir laden euch herzlich zur Lesung und Diskussion mit Koschka Linkerhand ein. Ihr Buch Feministisch Streiten 2 diskutiert vielfältige Kernthemen feministischer Bewegung – unter anderen das Recht auf Abtreibung, den Kampf gegen Femizide sowie den Umgang mit Antisemitismus.

Trotz vielfältiger gesellschaftlicher Krisen bleibt der Feminismus hierzulande immer noch auf Akademie und Subkultur, soziale Arbeit und neoliberale Selbstdarstellung begrenzt. Dabei bestimmt das kapitalistische Patriarchat überall auf der Welt das Leben von Frauen, Queers und Rassifizierten. Ein Feminismus, der die Verhältnisse umwälzen will, muss also transnational denken und handeln. Wie kommen wir aus unseren begrenzten Nischen heraus? Wie können wir uns feministisch aufeinander beziehen und organisieren? Welche sozialen Bewegungen eignen sich als Vorbilder? Und: Wer sind „wir“ überhaupt? Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch!

Organisiert durch Autonomes FLINTA*-Referat-

20.05. Die Kritik am "Klassismus" – keine Kritik an Konkurrenz und Klassengesellschaft

18:00 Uhr, PEG 1.G 131

Nach einer Definition ist Klassismus die "Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft (z. B. Schüler oder Schülerinnen, deren Eltern arm sind) oder der sozialen Position (z. B. Menschen, die auf ALG II angewiesen sind)" (Andreas Kemper)
Es wird kritisiert, dass Kinder von Akademiker*innen bessere Chancen auf gut bezahlte Berufe haben und Kindern von "Arbeiter*innen" von Anfang an in der Schule weniger zugetraut wird, so dass sie in den unteren Bereichen des Bildungswesens (und absehbar auch der Berufshierarchie) enden. Kritiker*innen des Klassismus bemerken auch, dass es einen negativen Blick auf Leute gibt, die beruflich wenig Erfolg haben. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie aufgrund von Dummheit oder Faulheit selbst die Schuld an ihrer ungünstigen Lage trügen. 
All das gibt es und macht das Leben für die Betroffenen über ihre miese materielle Lage hinaus noch ein Stück unangenehmer. Vertreter*innen des Klassismuskonzepts ziehen aus dieser Beobachtung aber einen verkehrten Schluss: 
Die Vorurteile, die es in dieser Gesellschaft über arme Menschen gibt, halten Sie für den Grund der Armut. Das Klassismuskonzept beruht so auf einer ganz radikalen Antidiskriminierungslogik: Wenn es keine Vorurteile gegen arme Menschen mehr gäbe, dann müsste ihnen ja auch der Aufstieg gelingen. Aus der richtigen Beobachtung, dass Anstrengung keinen sozialen Aufstieg garantiert, folgern sie, dass arme Menschen ungerechterweise am Aufstieg gehindert würden. So können sie andauernd über die Folgen der kapitalistischen Konkurrenz sprechen, ohne einmal darüber nachzudenken, warum es diese Konkurrenz mit ihren Gewinner*innen und Verlierer*innen überhaupt gibt.
Wir wollen uns mit diesem sehr speziellen Blick auf die Welt beschäftigen. Wie verwandelt das Konzept des Klassismus die Ergebnisse der Konkurrenz im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt in Fragen der Anerkennung und der Chancengleichheit? Was meinen die Klassismuskritiker*innen, wenn sie von Arbeiter*innen sprechen? Und wieso ist diese Betrachtung der Ergebnisse, die die Klassengesellschaft hervorbringt, das gebaue Gegenteil einer Kritik der Klassengesellschaft?

Organisiert durch Gruppe Widerspruch.

20.05. Die Ökonomie des Kolonialismus und ihre Kontinuitäten

18:15 Uhr, PEG 1.G 150

Der europäische Kolonialismus hatte und hat einen massiven und langanhaltenden Einfluss auf die Strukturen und Dynamiken der globalen Ökonomie und Politik. Die derzeit von der politischen Rechten heftig angegriffenen Post- und Dekolonialen Studien stellen ein Forschungsprogramm bereit, das vor allem die diskursive und normative Reproduktion kolonialer Kontinuitäten aufzeigt. Die Frage nach der materiellen Dimension der Politischen Ökonomie des Kolonialismus bleibt aber oft unterbeleuchtet. Eine wichtige Ergänzung hierzu bieten die Felder der Wirtschaftsgeschichte des Kolonialismus und der kritischen politischen Ökonomie des Neokolonialismus. Aufbauend auf anti-imperialistischen theoretischen Ansätzen stelle ich in diesem Vortrag schlaglichtartig die Organisation der Ökonomie im Kolonialismus und ihre Kontinuitäten im Neokolonialismus vor. Der Fokus liegt auf Geld- und Währungssystemen, Staatsschulden, multilateralen Institutionen, Zentralbankpolitik Unternehmensbesitz und Handelsbeziehungen. Auf Basis wirtschaftshistorischer Quellen und aktueller empirischer Forschung zeichne ich die Kontinuitäten dieser Systeme aus dem formellem Kolonialismus bis heute nach. Das Ziel ist die Formulierung eines materialistischen Ansatzes, der sowohl die diskursiven wie auch die materiellen Kontinuitäten des Kolonialismus als untrennbar miteinander verbunden analysiert und aus dieser Perspektive politische Handlungsfelder ableitet.

Organisiert durch Arbeitsbereich Internationale Beziehungen und Internationale Politische Ökonomie und dem AStA. 

22.05. „Na, Bravo!“ – Linus Volkmann liest aus Jugendmagazinen der letzten 30 Jahre

19:00 Uhr, Café KOZ

Starschnitte, One-Hit-Wonder und Sex-Ratgeber: Linus Volkmann liest aus Jugendmagazinen von 1990 bis heute und beschäftigt sich dabei mit zeitlosen Themen wie: „Wird man süchtig, wenn man einen Haschischraucher küsst?“, „Kann man von Bubbletea schwanger werden?“, „Helft mir: Wie mache ich David Hasselhoff auf mich aufmerksam?“ …
Ja, die Zeit der Pubertät ist eine Zeit voller Fragen. In analogen Zeiten wusste jede*r, wo die Antworten darauf zu finden sind: In den grellen Jugendmagazinen am Kiosk.

Autor und Journalist Linus Volkmann gibt unseren Reiseleiter durch diese daueraufgeregten Heftchen-Welt. Und hat die wildesten Stories, Trends und vor allem Skurrilitäten rausgefiltert, um sie in dieser neuen Live-Revue in Wort und Bild zu präsentieren. Wie haben sich Pop und Aufklärungsseiten gemorpht im Wandel der Zeit – und welche seltsamen Stars hat man heute längst vergessen? Ein Abend, der Fremdscham und Erinnungsvermögen gleichsam triggert.

Linus Volkmann, Exil-Darmstädter und Foto-Love-Story-Ultra, veröffentlicht seit Jahr und Tag Texte, Rants und Clips unter anderem bei Spiegel Online, Die Zeit, Musikexpress. Der von ihm für Jan Böhmermanns „neo magazin royale“ konzipierte Beitrag „Eier aus Stahl – Max Giesinger und die deutsche Industriemusik“, welcher in den Song „Menschen, Leben, Tanzen, Welt“ mündet, erhielt 2018 den Grimme Preis. Der unternehmungslustige Wassermann unterhält überdies einen Podcast über Hörspiele, „Ausnahme der Rose“, und einen über Beziehungsthemen, „Komm Küssen“.

Organisiert durch das KOZ und dem AStA. 

22.05. Wirtschaftsmärchen – Hundertundeine Legende über Ökonomie, Arbeit und Soziales. Lesung mit Dr. Kai Eicker-Wolf (GEW)

18:00 Uhr, PEG 1.G 131

Wirtschaftsmärchen – Hundertundeine Legende über Ökonomie, Arbeit und Soziales. Lesung mit Dr. Kai Eicker-Wolf (GEW)

Ein solidarischer Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle bedeutet, sich gegen ein neoliberales Wirtschaftssystem aufzulehnen: Der freie Markt kann nicht alles regeln und er sorgt auch nicht für den Wohlstand aller. Diese Märchen haben viele von uns bereits am eigenen Leib erfahren - spätestens die Corona-Zeit hat die umfassenden Schwächen einer rein marktorientierten Wirtschaft offenbart.

Was aber genau bedeutet Neoliberalismus? Welche Argumente bringen wirtschaftsnahe Institute, Verbände und Parteien gegen Gewerkschaften auf den Tisch? Was bedeutet die Schuldenbremse wirklich für unsere und die nachfolgenden Generationen und wie sind die Entwicklungen der Schuldenbremse einzuordnen? Und welche Rolle können Gewerkschaften in diesem Kampf einnehmen?

Dr. Kai Eicker-Wolf ist Ökonom und Politikwissenschaftler und arbeitet als hauptamtlicher Gewerkschafter für die GEW und den DGB in Frankfurt als Referent für Wirtschafts- und Finanzpolitik. 

Organisiert durch GEW Hessen und AStA. 

23.05. Der Antisemitismus der Klimabewegung

18:00 Uhr, Ort wird nach Anmeldung unter jufo.frankfurt [at] digev.de (jufo[dot]frankfurt[at]digev[dot]de)

Seit dem 7. Oktober scheinen Greta Thunberg und viele ihrer Mitstreiter die Angst vor dem Klima fast vergessen zu haben und konzentrieren sich nun auf den Kampf gegen Israel. Anstatt den antizionistischen Umschwung der Klimabewegung als zwar bedauerliche, aber letztlich zufällige Verirrung verzweifelter Aktivisten abzutun, soll ausgehend von Greta Thunbergs "Klima Buch" gezeigt werden, dass der Antizionismus in der Konsequenz des ökologischen Krisenbewusstseins liegt.

Organisiert durch Junges Forum der DIG/Deutsch-Israelische Hochschulgruppe. 

27.05. Filmvorführung La Commune

18:00 Uhr, Festsaal 

 

27.05. Geld in kapitalistischen Ökonomien

18:00 Uhr, PEG 1.G 131

Was ist Geld und welche Rolle spielt es in kapitalistischen Ökonomien? Die Veranstaltung soll eine kurze Einführung in die Geschichte und Konstitution modernen Geldes geben und damit die Bedeutung von Geld für kapitalistische Ökonomien herausarbeiten. Ziel ist es nicht nur die drei Funktionen des Geldes (Tauschmittel/ Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit) zu kennen, sondern auch zu verstehen wie Geld (vermutlich) Entstand, und was Geld tatsächlich ist. Hierbei wird auf Autoren aus der Anthropologie (David Graeber), der Soziologie (Aaron Sahr), der Politischen Ökonomie (Geoffrey Ingham) und aus der Wirtschaftswissenschaft (Hans Christoph Binswanger) zurückgegriffen. 

Organisiert durch Arbeitsbereich International Beziehungen und Internationale Politische Ökonomie und AStA. 

30.05. Buchvorstellung: Graue Wölfe. Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland (Ismail Küpeli)

19:00 Uhr, wird auf @basisgruppeffm bekanntgegeben

Der türkische Rechtsextremismus, hierzulande unter dem Namen ›Graue Wölfe‹ oder als Ülkücü-Bewegung bekannt, ist mit etwa 12.000 Anhänger*innen die zweitgrößte extrem rechte Bewegung in Deutschland. Die Ideologie des türkischen Rechtsextremismus ist zutiefst geprägt von autoritären, nationalistischen, rassistischen, antisemitischen und queerfeindlichen Elementen. Ebenso auffällig ist das Verschwörungsdenken im türkischen Rechtsextremismus, das mit zahlreichen Feindbildkonstruktionen unter anderem gegen Armenier, Juden, Kurden und allgemein gegen den Westen einhergeht. In den letzten Jahren hat insbesondere der israelbezogene Antisemitismus innerhalb des türkischen Rechtsextremismus an Relevanz und Intensität zugenommen, wie die antiisraelischen Mobilisierungen seit dem 7. Oktober 2023 zeigen. Küpeli beleuchtet die Geschichte, Ideologie, Akteure und Netzwerke der türkischen extremen Rechten, stellt aber auch antifaschistische Gegenstrategien vor.

Organisiert durch Antifaschistische Basisgruppe Frankfurt am Main/Offenbach

02.06. Zwischen Exportorientierung und schuldenfinanziertem Konsum – Das kritische Potenzial der Analyse von Wachstumsregimen

18:00 Uhr, PEG 1.G 107

Seit den 1970er Jahren wird der Begriff „Finanzialisierung“ verwendet, um die zunehmende Dominanz des Finanzkapitals im Kapitalismus zu beschreiben. Aus progressiver Perspektive wird diese Entwicklung kritisch betrachtet. Oft liegt der Fokus dabei auf einzelnen Akteur*innen oder spezifischen Krisen, indem beispielsweise Unternehmen für ihre Umorientierung kritisiert oder Finanzkrisen analysiert werden.
Die Debatte um Wachstumsregime verfolgt hingegen einen makroökonomischen Ansatz. Sie untersucht, wie sich der Kapitalismus unter veränderten Wachstumsbedingungen strukturell entwickelt. Ein zentrales Problem ergibt sich daraus, dass viele Volkswirtschaften „wage-led“ sind – also Wachstum vor allem durch lohngetriebenen Konsum entsteht. Wenn jedoch Einkommen zugunsten von Profiten umverteilt wird, stellt dies die kapitalistische Dynamik vor Herausforderungen. In der Folge entstehen unterschiedliche Wachstumsstrategien. Während einige Volkswirtschaften auf schuldenfinanzierten Konsum setzen, versuchen andere, durch Exportüberschüsse die Nachfrage zu stabilisieren, was globale Ungleichheiten befeuert. Dennoch werden stagnierende Tendenzen, insbesondere in entwickelten Volkswirtschaften, immer sichtbarer.

Nach einer Einführung in die Theorie der Wachstumsregime widmet sich der Vortrag der kritischen Einordnung dieses Ansatzes: Wie viel marxistische Kritik der politischen Ökonomie steckt in dem Konzept? Welche theoretischen Positionen stehen gegeneinander? Wo liegen die Grenzen für progressive Analysen und Strategien?

Organisiert durch Arbeitsbereich International Beziehungen und Internationale Politische Ökonomie und AStA.