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Ästhetik.Kultur.Kritik

Ästhetik.Kultur.Kritik – Ästhetische Erfahrung im Kapitalozän

Vortragsreihe | Dezember 2023 bis April 2024

Das Bewusstsein davon, dass wir mit der durch die kapitalistische Verwertungslogik produzierten Klimakatastrophe in das Zeitalter des Kapitalozäns eingetreten sind, hat sich auch in der Kunst niedergeschlagen. Konkret zeigt sich dies mit Blick auf die kritische Verhandlung der Auffassung davon, was gewöhnlich in dem Begriff der ›Vermittlung von Geist und Natur‹ zum Ausdruck kommt. Was kann – und mitunter muss – in einer ästhetischen Erfahrung heute erschlossen werden? Die Vortragsreihe wird diesen Zugang mithilfe verschiedener Ansätze gegenwärtiger Ästhetik kritisch befragen.

Denn mit dem Bewusstsein der vom Kapital gemachten Klimakatastrophe ist zwar auch die Möglichkeit gegeben, die Logik zerstörerischer Naturbeherrschung zu durchbrechen. »Angesichts solcher Möglichkeit aber«, mit den bekannten, die Theorie der Kulturindustrie einleitenden Worten von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer gesprochen, »wandelt im Dienst der Gegenwart Aufklärung sich zum totalen Betrug der Massen um.« Mit der Frage nach dem, was eine ästhetische Erfahrung im Kapitalozän zu erschließen fähig ist, wird die Vortragsreihe zugleich danach fragen, was sie zu verschließen fähig ist: Es sind die von der Ästhetik betrachteten Zugänge, in denen sich dieser Betrug vollziehen lässt.

 

[1] „Gemeinsinn: Kant über die Kunst des Gattungswesens“ | Vortrag von Thomas Khurana

Dienstag, 12.12.24 um 18 Uhr (c.t.)

Raum: Casino 1.812 (IG-Farben-Campus)

Moderation: Franziska Wildt

In »Gemeinsinn: Kant über die Kunst des Gattungswesens« wird Thomas Khurana der Vermittlung von Geist und Natur in der ästhetischen Erfahrung und dem aus ihr resultierenden ästhetischen Urteil nachgehen. In seiner dritten Kritik entwickelt Kant Überlegungen zu einer durch Kunst hervorgebrachten Natur, die sich dadurch auszeichnet, geistig hervorgebracht zu sein und zugleich die Erfahrung einer anderen Natur zu ermöglichen, die das Begriffsvermögen überschreitet. Kants Bestimmung des ästhetischen Urteils zeigt so ein Verhältnis des Geistes zu sich selbst, zur Natur und einer Form der Sozialität auf, das im Begriff des Gattungswesens zusammenläuft, den Khurana bisher bei Marx und Hegel verfolgt hat. Denn dieser Begriff zeichnet sich zum einen durch seine die anthropozentrische Sichtweise transzendierende Offenheit gegenüber der natürlichen Existenz des Geistes aus und wird zum anderen auch von Marx mit der Fähigkeit zu ästhetischen Urteilen erläutert. Im Vortrag wird diese Idee nun an Kant selbst nachvollzogen und verhandelt, inwieweit der Begriff des Gattungswesens im Lichte aktueller Diagnosen des Kapitalozäns als eine von diesem Gattungswesen wesentlich entfremdete Gegenwart zu reformulieren wäre.

 

[2] „Darstellungen des Naturverhältnisses“ | Podium mit Juliane Rebentisch & Christoph Menke

Mittwoch, 17.01.24 um 18 Uhr (c.t.)

Raum: Casino 1.811 (IG-Farben-Campus)

Moderation: tba

 

[3] „Die Konzeption der Kulturindustrie in der frühen Kritischen Theorie: Grundlagen und Aktualität“ | Workshop mit Susanne Martin

Freitag, 02.02.24 von 12:00 – 16:00 Uhr

Raum: Sitzungssaal I – Institut für Sozialforschung (IfS)

Anmeldung unter: info [at] forumkw.de (info[at]forumkw[dot]de) Susanne Martin

 

[4] „Form, Eigentum und der eigenwillige Vitalismus einer materialistischen Ästhetik“ | Vortrag von Jenny Nachtigall

Donnerstag, 11.04.24 um 18 Uhr (c.t.)

Raum: Casino 1.811 (IG-Farben-Campus)

Moderation: Nils Fock

 

[5] „Zur Politischen Ökonomie der Medien und Grundrisse einer Werttheorie der Kunst“ | Podium mit Isabelle Graw & Christian Fuchs

Donnerstag, 25.04.24 um 18 Uhr (c.t.)

Raum: Casino 1.811 (IG-Farben-Campus)

Moderation: Tobias Wehrle