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PM: AStA solidarisiert sich mit Protest der Latinistik Studierenden

15.04.2024

AStA-Frankfurt fordert: Goethe-Universität muss Volluniversität bleiben! Gegen die Streichung der Frankfurter Latinistik!

Die Professur für Latinistik an der Goethe-Universität soll gestrichen werden. Das sieht ein Plan des Dekanats vor, der am 17. April im Fachbereichsrat des Fachbereichs 9 beschlossen werden soll. Der AStA der Goethe-Universität protestiert entschieden gegen diesen Plan, solidarisiert sich mit dem Protest der Studierenden am Institut für Klassische Philologie und betont die Bedeutung des Erhalts der Klassischen Philologie für die Goethe-Universität als Volluniversität.

AStA Frankfurt protestiert gegen geplante Streichung der Latinistik im Kontext von Sparzwängen an der Goethe-Universität. Die geplante Streichung der Latinistik steht im Kontext eines breiteren Kürzungsplans am Fachbereich 9, der auf finanzielle Einschränkungen seitens der Landesregierung zurückzuführen ist. "Wir wissen, dass solche Sparzwänge insbesondere die Geisteswissenschaften und kleinere Fachbereiche treffen. In diesem Fall am ist das Institut für Klassische Philologie am schwersten betroffen, das im Falle der Umsetzung des Plans die Hälfte seiner Professuren verlieren würde.", beteuert Nabila Sayah, AStA-Vorstand.

Der Plan, für den Prof. Dr. Thomas Paulsen als Dekan des Fachbereichs 9 hauptverantwortlich ist, sieht vor, dass die verbliebene Professur für Gräzistik in Zukunft durch eine Lehrperson vertreten werden soll, die die beiden Fächer Griechisch und Latein in der Lehre vertritt. In einer Petition der Fachschaft der Klassischen Philologie [1], der Presseberichterstattung der letzten Tage sowie in zahlreichen internen und öffentlichen Stellungnahmen verschiedener Wissenschaftler*innen und Verbände wurde ausführlich dargelegt, dass dieser Plan auf die Abschaffung der Gräzistik hinausläuft. Denn es gibt deutlich mehr Latinistik- als Gräzistikstudierende. "Wir solidarisieren uns mit dem Protest der Studierenden und Wissenschaflter*innen am Fachbereich . Es ist klar, dass die verbliebene Professur mit dem Anbieten von latinistischen Lehrveranstaltungen mehr als genug zu tun hätte. Gräzistische Lehrveranstaltungen könnten nicht mehr in ausreichendem Maß angeboten werden, was die Qualität und Studierbarkeit des Fachs Griechisch extrem einschränken würde!" betont Emma Scholz, AStA-Vorstand. 

Dekan Paulsens Standpunkt in Frage gestellt: Geplante Streichung der Latinistik an der Goethe-Universität unter Kritik wegen möglicher Befangenheit 

Dass unter den geplanten Bedingungen eine vollständige Studierbarkeit beider Fächer ausgeschlossen ist, weiß der Dekan Prof. Paulsen selbst am besten, denn er ist selbst Gräzist. Herr Paulsen behauptet, an den Plänen zur faktischen Abschaffung des eigenen Faches aus Befangenheit nicht mitgewirkt zu haben. Doch eine Befangenheitsregel gibt es für das anstehende Prozedere in der Gremienordnung der Goethe-Universität nicht. Das scheinen die übrigen Entscheidungsträger begriffen zu haben, denn es ist ihnen weitgehend gelungen, die eigenen Fächer zu schützen und die radikalsten Kürzungen auf das Institut für Klassische Philologie abzuwälzen. Es wurden zwar mehrere alternative Vorschläge entwickelt, doch das Dekanat verweigert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit alternativen Plänen. Auch die vom Institut für Klassische Philologie vorgetragenen Alternativpläne lehnt das Dekanat ab. Herr Paulsen scheint als Dekan entschlossen, kurz vor der eigenen Rente die Pläne zur faktischen Abschaffung seines eigenen Faches auf Kosten des eigenen Instituts und des eigenen Rufs durchzudrücken. Was ihn antreibt, bleibt ein Rätsel. 

Der AStA fordert in letzter Instanz Universitätspräsident Enrico Schleiff auf, die Streichung der Latinistik zu stoppen 

"Doch es geht nicht um Einzelpersonen, sondern um den Erhalt der Möglichkeit einer umfassenden geisteswissenschaftlichen Hochschulbildung in Frankfurt. Dass es an der Goethe-Universität über 50 Professuren im Bereich der Wirtschaftswissenschaften gibt, bald schon aber keine einzige Professur für Latinistik mehr geben soll, ist das Ergebnis langjähriger politischer Angriffe auf die Geisteswissenschaften, die im Gewand unpolitischer Sparvorgaben daherkommen.", unterstreicht Nabila Sayah, AStA-Vorstand. 

Wenn die Latinistik in Frankfurt gestrichen wird, wird die Goethe-Universität den Status Volluniversität als mehr. "Stoppt das Dekanat diese Pläne nicht, muss der Universitätspräsident Enrico Schleiff sie stoppen. Tut er das nicht, wird der Verlust des Status der Volluniversität als sein politischer Wille anzusehen sein. Enrico Schleiff würde als derjenige Präsident der Goethe-Universität in Erinnerung bleiben, unter dem die größte Universität Hessens ihren Status als Volluniversität verlor. Eine Universität, die den Namen Goethes trägt, aber sich keine Professur für Latinistik leisten kann, verdient weder den Namen Goethes noch die Bezeichnung ‚Universität‘.", mahnt Liv Ehret, AStA-Vorstand. 

Daher fordert der AStA: Stopp der Pläne des Dekanats! Keine Abschaffung der Latinistik! Die Goethe-Universität muss Volluniversität bleiben! 

Presseanfragen in dieser Sache können direkt an das Dekanat des Fachbereichs 9 (Sekretariat-Dekanat09 [at] em.uni-frankfurt.de (Sekretariat-Dekanat09[at]em[dot]uni-frankfurt[dot]de)) sowie an den Dekan (Herrn Prof. Thomas Paulsen, thomas.paulsen [at] em.uni-frankfurt.de (thomas[dot]paulsen[at]em[dot]uni-frankfurt[dot]de)) gerichtet werden. 

AStA-Pressekontakt: Nabila Sayah (nsayah [at] asta-frankfurt.de (nsayah[at]asta-frankfurt[dot]de))

[1] https://www.change.org/p/gegen-die-k%C3%BCrzungen-der-sprach-kulturwissenschaften-an-der-goethe-universit%C3%A4t-frankfurt?recruited_by_id=78eb6b80-5477-0130-675e-3c764e04b838