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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

PM: AStA der GU solidarisiert sich mit Kinobesetzung in Bornheim

13.03.2024

Seit dem 9. März hat Frankfurt ein selbstverwaltetes, queer-feministisches Kino! Der AStA der Goethe Universität Frankfurt zeigt sich solidarisch mit der Besetzung und begrüßt dieses neue Kulturprojekt. Immer wieder zeigt sich, dass bezahlbare Kulturorte von der städtischen Politik weder gefördert noch initiiert werden. Um Kulturangebote allen zugänglich zu machen, müssen diese Räume sich genommen werden. Der AStA spricht sich deshalb für den Erhalt des Kinos und dem Konzept der Selbstverwaltung aus. 

Die Eröffnung fällt auf den Zeitraum des feministischen Kampftags am 8. März, die Besetzer:innen setzen damit ein deutliches Zeichen. „Frankfurt braucht nicht nur mehr nicht-kommerzielle Kultur, sondern auch Kultur abseits der sexistischen heteronormativen Gesellschaft.“, sagt AStA-Kulturreferentin Svenja Schildbach. 

Das Kino musste nach 40 Jahren Betrieb im Jahr 2020 schließen - es konnte dem Profitdruck in der Corona-Pandemie nicht standhalten. Damit fiel ein Begegnungsort für die Nachbar:innenschaft in Bornheim weg. Spätestens seit der Pandemie ist klar, dass der Kultursektor an einer massiven Kommerzialisierung leidet, was vor allem einen drastischen Rückgang bei unabhängigen, nicht-kommerzielle Projekten bedeutet. Von Clubs über Ateliers, bis hin zu Kinos und Konzertorten, ist in den letzten Jahren viel verloren gegangen. Damit wird auch die Möglichkeit, selbst Kultur zu schaffen und die Räume zu gestalten, immer kleiner. Für queere, nicht-heteronormative Stimmen ist ohnehin kaum Platz und der Zugang zu Kultur stetig abhängiger von den eigenen finanziellen Ressourcen.

„Diese Tendenz beobachten wir seit Jahren auch an der Goethe-Universität. Raum für Kultur und Begegnungen werden von der Hochschulleitung nicht mitgedacht. Es fehlen beispielsweise immer noch Räume für die Ausstellungen der Kunstpädagogik oder anderen Studiengängen“, sagt Bleta Berisha aus dem AStA-Vorstandskollektiv. Sie ergänzt: „Auch beim Bau des neuen Studierendenhauses, welcher sich aufgrund ungeklärter Finanzierung verzögert, wird von Seiten der Unileitung nicht genug Wert auf Räumlichkeiten für das Kino in der Uni ‚Pupille‘ gelegt.“ 

„Bei unablässig steigenden Preisen, horrenden Mieten für winzige Wohnungen oder WG-Zimmer und der zunehmenden Gentrifizierung, brauchen wir Räume wie dieses Kino. Vielleicht auch  nur um aus dem grauen kapitalistischen Alltag auszubrechen und einen Teil der Utopie zu leben, für die wir kämpfen“, sagt Nabila Sayah , ebenfalls aus dem AStA-Vorstandskollektiv. Daher zeigt sich der AStA der GU solidarisch mit der Besetzung des Berger Kinos. „Wir finden es unerlässlich, dass sich Menschen selber Räume für Gegenkultur nehmen, diese gestalten, und etwas Neues schaffen – abseits von Kommerz und Mainstreamkultur. Wir fordern deshalb die Stadt dazu auf, den Besetzer:innen einen Nutzungsvertrag zur Verfügung zu stellen.“, bekräftigt Kulturreferentin Svenja Schildbach.